26.05.2024 14:40:14 - dpa-AFX: Gläubige durchbrechen Sperren auf Meron-Berg - Konflikt mit Polizei

TEL AVIV (dpa-AFX) - Gut drei Jahre nach einem schweren Unglück an einem
jüdischen Wallfahrtsort im Norden Israels ist es dort zu Konfrontationen
zwischen streng religiösen Juden und der Polizei gekommen. Israel hatte den Ort
in diesem Jahr wegen des Dauerbeschusses durch die libanesische Schiitenmiliz
Hisbollah aus Sicherheitsgründen für die Feierlichkeiten zu Lag Baomer
geschlossen. Am Samstagabend durchbrachen jedoch Hunderte Gläubige nach
Medienberichten trotzdem Absperrungen und lieferten sich Konfrontationen mit der
Polizei.

Die Polizei teilte mit, die Gläubigen hätten mit ihrem Verhalten sich selbst und die Sicherheitsbeamten in Gefahr gebracht. Sie hätten die Polizisten bei
gewaltsamen Ausschreitungen mit Gegenständen beworfen. Es sei daraufhin
Verstärkung gerufen worden, die Protestierenden seien zurückgedrängt worden.
"Seit Beginn des Krieges sind Dutzende von Raketen auf den Meron-Berg geschossen
worden", hieß es in der Mitteilung der Polizei. Viele davon seien an Orten
eingeschlagen, an denen üblicherweise Zehntausende von Menschen für die Feiern
auf dem Berg passierten.

Rund 100 000 streng religiöse männliche Gläubige hatten sich am 29. April
2021 aus Anlass des jüdischen Feiertags Lag Baomer am Grab des Rabbis Schimon
Bar Jochai am Meron-Berg versammelt, als eine Menschenmenge auf einer
abschüssigen Rampe ins Rutschen kam und Teilnehmer erdrückt wurden. Neben 45
Toten gab es bei der Massenpanik auch rund 150 Verletzte. Eine
Untersuchungskommission hatte Regierungschef Benjamin Netanjahu eine Mitschuld
zugewiesen, ebenso wie damaligen Ministern und der Polizei./le/DP/he

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