14.05.2024 16:25:05 - dpa-AFX: WDH: Bosch streicht im Raum Stuttgart weniger Stellen

(Wiederholung: Der 1. Satz des 3. Absatzes wurde umformuliert, außerdem
wurde ein überflüssiger Buchstabe gestrichen.)

GERLINGEN (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Bosch baut im Bereich
Antriebssysteme im Großraum Stuttgart weniger Stellen ab als geplant: Es sind
nur noch 950 Arbeitsplätze betroffen, wie das Unternehmen und der Betriebsrat in
Gerlingen (Kreis Ludwigsburg) am Dienstag mitteilten. Zuletzt war von 1250 Jobs
an den Standorten in Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen die Rede. Außerdem
einigten sich beide Seiten auf eine Verlängerung des Ausschlusses
betriebsbedingter Kündigungen um zwei Jahre von 2027 auf Ende 2029 an den
Standorten.

Bosch-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Stefan Grosch sagte: "Wir sind ein gutes Stück vorangekommen: Nach anspruchsvollen Verhandlungen haben wir ein
Ergebnis erzielt, mit dem wir die dringend nötigen Strukturanpassungen und
Kosteneinsparungen realisieren und unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern." Und der
Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Bosch Mobility, Frank Sell, fügte hinzu: "Es
ist ein großer Erfolg, dass wir noch einmal verbesserte Rahmenbedingungen
erreichen konnten. Unseren Mitarbeitenden werden damit auch in herausfordernden
Zeiten faire und unterstützende Angebote gemacht."

Realisiert werden soll die Verringerung des Stellenabbaus unter anderem
durch die Ansiedlung eines neuen Bereichs an den Standorten sowie dass bislang
ausgelagerte Tätigkeiten wieder von Bosch selbst erledigt werden. Außerdem wurde
eine interne Personalvermittlung vereinbart. Sell sagte: "Mit der Einführung der
internen professionellen Personaldrehscheibe haben wir ein entscheidendes
Instrument geschaffen, mit dem wir unsere Mitarbeitenden nicht nur halten,
sondern sie auch optimal entsprechend ihrer Fähigkeiten und den Bedürfnissen des
Unternehmens neu positionieren können."

In den vergangenen Monaten waren mehrmals Pläne des Unternehmens
bekanntgeworden, weltweit Stellen zu streichen. Betroffen sind größtenteils
deutsche Standorte in der Antriebssparte sowie in Bereichen für Steuergeräte,
Fahrzeugelektronik und Software.

Als Grund für die Pläne nannte Bosch vor allem den Erhalt der
Wettbewerbsfähigkeit. Der Stellenabbau soll den Angaben zufolge
sozialverträglich ablaufen - unter anderem durch Qualifizierungsprogramme und
Vorruhestandsregelungen. Betriebsbedingte Kündigungen schließt eine Vereinbarung
für die deutschen Zulieferstandorte bis Ende 2027 aus.

Gegen die Pläne hatten Mitte März dem Betriebsrat zufolge bundesweit rund 25 000 Beschäftigte protestiert - davon 10 000 vor der Konzernzentrale in
Gerlingen./ols/DP/men

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH