19.06.2024 13:57:58 - dpa-AFX: Rasanter Solarausbau - ohne deutsche Modulhersteller

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der globale Ausbau der Sonnenenergie schreitet rasant
voran - doch deutsche und europäische Solarmodulhersteller spielen dabei kaum
noch eine Rolle. In diesem Jahr wird der weltweite Zubau an installierter
Solarstromleistung voraussichtlich erstmals die Schwelle von 500 Gigawatt
überschreiten, erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) auf Grundlage
internationaler Marktstudien. Im vergangenen Jahr waren es weltweit 444
Gigawatt, davon nach Schätzung des Verbands 15 Gigawatt in Deutschland. Die
Bundesrepublik läge damit weltweit auf Platz vier hinter China, den USA und
Brasilien. Wärmere europäische Länder wie Spanien und Italien rangierten mit
neun beziehungsweise gut 5 Gigawatt noch hinter Deutschland.

Der Weltmarkt wird dominiert von chinesischen Produzenten. 2022 kamen laut
Statistischem Bundesamt 87 Prozent der importierten Photovoltaikanlagen aus
China. Eine für Käufer erfreuliche Folge ist ein flächendeckender Preisverfall
bei Solarmodulen. Deutsche Modulhersteller waren Anfang der 2000er Jahre noch
international führend, wie BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig sagte. Doch
viele heimische Hersteller gaben angesichts der chinesischen Konkurrenz schon im
vergangenen Jahrzehnt auf.

2023 wurden laut dem europäischen Dachverband Solar Power Europe in der
Volksrepublik allein 253 Gigawatt Solarstromleistung zugebaut und damit 60
Prozent des weltweiten Ausbaus.

In Deutschland ist nach Worten von BSW-Hauptgeschäftsführer Körnig
mittlerweile das Interesse von Industrie und Gewerbe an der Solarenergie groß,
auch wenn private Hausbesitzer nach wie vor in Summe am schnellsten ausbauen.
2023 wurden demnach rund 760 000 neue private Solaranlagen mit 7,6 Gigawatt
Leistung neu installiert, im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 140
Prozent. Solaranlagen auf Firmendächern sind sehr viel größer: Deren Zahl stieg
zwar nur um vergleichsweise bescheidene 17 000, doch die neu installierte
Leistung verdoppelte sich fast auf 2,7 Gigawatt. Bei einer vom BSW in Auftrag
gegebenen Umfrage unter rund 500 Mittelständlern sagte mehr als die Hälfte, dass
sie in den nächsten drei Jahren eine Solaranlage auf dem Firmendach installieren
wolle.

Im zweiten Halbjahr 2023 war zwar die Zahl der installierten Anlagen im
Vergleich Jahresvergleich etwas gesunken, doch die installierte Leistung stieg
erheblich. Der Bundesverband für Energiewirtschaft (BDEW) sieht das als Indiz,
dass die Anlagen im Schnitt größer werden./cho/DP/jha
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
RWE AG INH O.N. 703712 Frankfurt 30,150 08.11.24 15:51:11 +0,110 +0,37% 0,000 0,000 30,180 30,150
SMA SOLAR TECHNOL.AG A0DJ6J Frankfurt 14,290 08.11.24 13:54:45 +0,170 +1,20% 0,000 0,000 13,960 14,290
E.ON SE NA O.N. ENAG99 Frankfurt 11,940 08.11.24 16:07:00 -0,075 -0,62% 0,000 0,000 12,025 11,940
SIEMENS ENERGY AG NA O.N. ENER6Y Frankfurt 39,720 08.11.24 21:57:55 +1,220 +3,17% 0,000 0,000 38,580 39,720

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH