14.05.2024 06:26:36 - dpa-AFX: Nordseekrabben sind teuer und selten geworden

HAMBURG/LIST/CUXHAVEN (dpa-AFX) - Nordseekrabben sind teuer und selten
geworden. "Es ist im Moment nicht nur eine Frage des Geldes", sagte der
Fischereiberater bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Philipp
Oberdörffer, der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl der gefangenen Krabben
reiche nicht für alle aus. Demnach haben einige Discounter keine Nordseekrabben
mehr im Sortiment. Auch manche Restaurants im Norden verzichten auf
Krabbengerichte oder servieren nur geringe Mengen. In vielen Urlaubsorten gibt
es weiter Krabbengerichte, die Menschen müssen dafür aber deutlich mehr
bezahlen.

"Die Situation ist besonders, weil die niedrigen Fänge seit Jahren
anhalten", sagte Fischereiexperte Oberdörffer. "In der deutschen
Krabbenfischerei erleben wir seit nunmehr vier bis fünf Jahren deutlich
unterdurchschnittliche Fänge." Er verwies darauf, dass die deutschen
Krabbenfischer in den Jahren 2000 bis 2015 im Durchschnitt zwischen 12 000 und
13 000 Tonnen angelandet hätten. Im Jahr 2023 habe die Menge bei 5500 bis 6000
Tonnen gelegen. Auch in anderen Ländern seien die Fangmengen im vergangenen Jahr
extrem gering gewesen und hätten den niedrigen deutschen Fang nicht ausgleichen
können.

"Wir hoffen aber, dass sich dieses Verhältnis im Spätsommer wieder
normalisiert, da dann der neue Krabbenjahrgang in der Fischerei auftaucht und
hoffentlich höhere Fangmengen bei auskömmlichen Preisen ermöglicht", sagte
Oberdörffer./ems/DP/zb

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