28.06.2024 22:28:34 - dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Rekord dann Vorsicht - Neuordnung nach TV-Duell
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind am Freitag nach einer weiteren
Rekordjagd etwas tiefer aus dem Handel gegangen. Nach anfänglichen Kursgewinnen
verlor der Dow Jones Industrial am Ende 0,12 Prozent auf 39
118,86 Punkte. Auf Wochensicht bedeutet das ein Minus in ähnlicher
Größenordnung. Die Monatsbilanz weist einen Gewinn von gut einem Prozent aus,
seit Jahresanfang gerechnet hat das Börsenbarometer um knapp 4 Prozent
angezogen. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um
0,41 Prozent auf 5460,48 Punkte nach unten. Zuvor hatte er noch ein Rekordhoch
erreicht.
JPMorgan-Experte Marko Kolanovic äußerte sich zu diesem Index äußerst
pessimistisch. Er rechnet bis zum Jahresende mit einem Rückgang um gut ein
Fünftel. Grund sei stärkerer Gegenwind durch eine schwächer werdende Konjunktur
und sinkende Gewinnprognosen.
Die Technologie-Indizes Nasdaq 100 und Nasdaq Composite
die zunächst noch erstmals die Marken von 20 000 beziehungsweise
18 000 Punkten geknackt hatten, gerieten im Verlauf ebenfalls unter Druck. So
notierte der Nasdaq 100 am Ende 0,54 Prozent tiefer bei 19 682,87 Punkten.
Anfangs hatten noch unter anderem erfreuliche Konjunkturdaten und
beruhigende Nachrichten von der Inflation für gute Stimmung gesorgt. Auch der
Ausgang des ersten Fernsehduells zwischen Präsident Joe Biden und seinem
Herausforderer und Vorgänger Donald Trump war am Markt unter dem Strich erst
leicht positiv gewertet worden. Nach Bidens schwachem Auftritt werden Rufe nach
einem kurzfristigen Kandidatenwechsel laut - den Transatlantik-Experten durchaus
für möglich halten. Die daraus resultierende Unsicherheit über die weitere
Entwicklung wurde im Verlauf dann aber zu einer Belastung. Auch die am Sonntag
bevorstehende erste Runde der Wahlen in Frankreich sorge für Zurückhaltung, hieß
es am Markt.
Die TV-Debatte erhöhte aus Sicht der Anleger die Wahrscheinlichkeit eines
Wahlsiegs von Trump. Diese schichteten daher ihre Anlagen entsprechend um.
Während Titel von privat betriebenen Gefängnissen, Kreditkartenunternehmen und
Krankenversicherungen stiegen, gaben Aktien von Unternehmen aus den Bereichen
Alternative Energien und Cannabis nach.
Von Seiten der Konjunktur erfreute die Anleger zum einen, dass sich die
Stimmung der Verbraucher im Juni weniger als erwartet eingetrübt hat. Zum
anderen fiel der viel beachtete Preisindex PCE für den Mai, der das relevante
Inflationsmaß für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed ist, zwar wie erwartet
aus. Das Ausbleiben von negativen Überraschungen sei aber eine Erleichterung und
werde von der Notenbank Fed begrüßt werden, sagte Anlagestrategin Seema Shah vom
Vermögensverwalter Principal Asset Management. Gleichwohl sei der geldpolitische
Kurs der Fed noch nicht sicher. Eine weitere Verlangsamung der Inflation,
idealerweise in Verbindung mit weiteren Anzeichen einer Aufweichung des
Arbeitsmarktes, werde notwendig sein, um den Weg für eine erste Zinssenkung im
September zu ebnen.
Mit Blick auf Einzelwerte stand der Sportwarenhersteller Nike
im Fokus. Durchwachsene Quartalszahlen und vor allem ein enttäuschender Ausblick
auf das neue Geschäftsjahr ließen die Aktien als klares Schlusslicht im Dow um
mehr knapp ein Fünftel absacken. Ähnlich herbe Verluste hatten die Papiere
zuletzt 2001 erlitten. Andere Branchenvertreter konnten sich dem Negativsog am
Freitag meist nicht entziehen.
Dagegen sprangen die Aktien von Infinera dank einer
Kaufofferte um knapp 16 Prozent auf gut 6 Dollar hoch. Der finnische
Netzwerkausrüster Nokia will seinen US-Branchenkollegen
übernehmen und bietet dessen Aktionären 6,65 Dollar je Anteilschein in bar oder
knapp 2 Nokia-Aktien. Mindestens 70 Prozent des Kaufpreises sollen in bar
bezahlt werden. Die Höhe der Offerte sei vernünftig und der Schritt gehe in die
richtige Richtung, kommentierte Janardan Menon vom Analysehaus Jefferies.
Am New Yorker Devisenmarkt kostete der Euro zuletzt 1,0701
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0705
(Donnerstag: 1,0696) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9341 (0,9349)
Euro.
US-Staatsanleihen gaben nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen
(T-Note-Future) verlor 0,45 Prozent auf 109,75 Punkte. Die Rendite zehnjähriger
Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,39 Prozent./la/he/he
|
Name |
WKN |
Börse |
Kurs |
Datum/Zeit |
Diff. |
Diff. % |
Geld |
Brief |
Erster |
Schluss |
|
Dow Jones Industrial Average ( |
969420 |
DOW JONES Indizes |
41.794,60 |
04.11.24 22:45:34 |
-257,59 |
-0,61% |
41.722,46 |
41.909,96 |
42.004,66 |
42.052,19 |
|
NASDAQ 100 |
A0AE1X |
NASDAQ Indizes |
19.963,60 |
04.11.24 23:16:02 |
-69,54 |
-0,35% |
- |
- |
20.011,55 |
20.033,14 |
|
S&P 500 |
A0AET0 |
S&P Indizes |
5.712,69 |
04.11.24 22:20:01 |
-16,11 |
-0,28% |
5.682,45 |
5.747,26 |
5.725,15 |
5.728,80 |