14.07.2024 15:54:56 - dpa-AFX: ROUNDUP/Moskau nach Attacke auf Trump: US-Politik schürt Hass

MOSKAU (dpa-AFX) - Moskau hat das versuchte Attentat auf den
republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump als eine Folge von
Washingtons "Politik des Schürens von Hass" bezeichnet. Die USA sollten eine
Bestandsaufnahme ihrer Politik gegen politische Gegner, Länder und Völker
machen, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.
Sie empfahl den USA, Geld lieber dafür auszugeben, im eigenen Land für Ordnung
zu sorgen als etwa massenhaft und unkontrolliert Waffen in die Ukraine zu
liefern.

Sacharowa kritisierte in diesem Zusammenhang, dass mit US-Finanzierung von
der Ukraine auch Attentate auf Kremlchef Wladimir Putin vorbereitet würden.
Zuvor hatte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, von
solchen Plänen berichtet. Kiews Geheimdienste und das Präsidentenamt könnten nur
mit amerikanischem Geld ihre Arbeit verrichten, sagte Sacharowa. Moskau hatte in
der Vergangenheit immer wieder ukrainische Geheimdienste für
Sprengstoffanschläge auf prominente Russen und für versuchte Attentate
verantwortlich gemacht.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass die heutige US-Führung die
Atmosphäre geschaffen habe für eine solche Tat. "Wir denken gar nicht und
überlegen nicht, dass der Versuch, den Präsidentschaftskandidaten Trump zu
beseitigen, vom derzeitigen Machtapparat organisiert wurde", sagte Peskow
russischen Agenturen zufolge. Aber die Regierung habe ein Umfeld geschaffen, in
dem das möglich geworden sei. Das politische System in den USA sei so, dass es
in der Geschichte schon mehrfach zur Gewalt im politischen Kampf kam. Der
heutige Stil im Weißen Haus sei nicht auf Kompromisse ausgerichtet, sondern auf
eine gewaltsame Lösung von Fragen, kritisierte Peskow. Kremlchef Wladimir Putin
plane keinen Anruf bei Trump.

Worte des Bedauerns oder Genesungswünsche für Trump gab es von offizieller
russischer Seite zunächst nicht. Während einer Wahlkampfveranstaltung im
Bundesstaat Pennsylvania wurde der 78-Jährige am Samstag bei einem
Schusswaffenangriff auf der Bühne verletzt. Der Schütze wurde von
Sicherheitskräften getötet, wie der für den Schutz des Ex-Präsidenten zuständige
Secret Service mitteilte./mau/DP/nas

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH