08.07.2024 22:11:45 - dpa-AFX: Sprecherin: Biden wird nicht wegen Parkinson behandelt

WASHINGTON (dpa-AFX) - Ein Medienbericht über Besuche eines Spezialisten für
Parkinson im Weißen Haus hat einen hitzigen Austausch zwischen der anwesenden
Presse und der Sprecherin von US-Präsident Biden ausgelöst. "Ist der Präsident
wegen Parkinson behandelt worden? Nein. Wird er wegen Parkinson behandelt. Nein,
wird er nicht. Nimmt er Medikamente gegen Parkinson. Nein", sagte Sprecherin
Karine Jean-Pierre. Gleichzeitig forderte sie die anwesenden Journalistinnen und
Journalisten zu respektvollem Verhalten auf. Es gebe keinen Grund, sie auf diese
"aggressive Weise" zu befragen, sagte sie an einer Stelle zu dem Journalisten Ed
O'Keefe vom US-Sender CBS.

Unklarheit um Mediziner-Besuche im Weißen Haus

Die "New York Times" hatte zuvor unter Berufung auf die offiziellen
Besucherprotokolle berichtet, dass ein Experte für Parkinson das Weiße Haus
achtmal seit dem vergangenen Sommer besucht habe. Die Zeitung schrieb weiter,
dass es unklar sei, ob der Mediziner des Walter-Reed-Militärkrankenhauses
speziell wegen des Präsidenten in der Regierungszentrale gewesen sei, oder ob er
sich dort zu anderen Zwecken aufgehalten habe. Demnach gibt der Experte selbst
an, als "neurologischer Berater der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses
und Arzt des Präsidenten" von 2012 bis 2022 gearbeitet zu haben. Unterlagen
zeigen der Zeitung zufolge, dass der Experte während dieser Zeit auch das Weiße
Haus besucht habe.

Bidens Sprecherin wehrt sich gegen Fragen

Bidens Sprecherin wich allen Fragen zu den Besuchen des Experten in den
vergangenen Monaten im Weißen Haus aus. Sie sagte nicht, zu welchem Zweck der
Mediziner im Weißen Haus war und welche Spezialisten der 81 Jahre alte Biden
konsultiert. "Wir können die Namen der Spezialisten nicht nennen, vom
Dermatologen bis zum Neurologen", sagte sie. "Es spielt keine Rolle, wie sehr
Sie mich drängen, es spielt keine Rolle, wie wütend Sie auf mich sind", sagte
sie weiter auf mehrere Nachfragen zu den Besuchen. Der Präsident lasse sich
jedes Jahr im Rahmen seines jährlichen Gesundheitschecks von einem Neurologen
untersuchen. "Ich sage Ihnen also, dass er während seiner Präsidentschaft
dreimal einen Neurologen aufgesucht hat."

In Bidens veröffentlichtem Gesundheitsbericht von Ende Februar stand, dass
es keine Anzeichen für mögliche Schlaganfälle oder Parkinson gebe und der
Präsident "keinen Tremor" aufweise. Parkinson ist eine nervenbedingte
Bewegungsstörung, die vor allem ältere Menschen trifft. Ursache für die auch
Schüttellähmung genannte Krankheit ist das Absterben von Nervenzellen im Gehirn.
Sie produzieren dann kein Dopamin mehr, mit dessen Hilfe der Körper
normalerweise Bewegungen steuert. Zahlreiche Störungen sind die Folge: Zittern,
verspannte Muskeln sowie Gang- und Gleichgewichtsstörungen. Hinzu kommen eine
leise und monotone Sprache sowie eine starre Mimik./nau/DP/he

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