30.06.2024 14:26:08 - dpa-AFX: POLITIK: AfD setzt Parteitag fort
ESSEN (dpa-AFX) - Die AfD hat in Essen ihren Bundesparteitag fortgesetzt.
Debattiert wird am zweiten Tag des Treffens unter anderem über die
außenpolitische Ausrichtung der Partei etwa mit Blick auf den russischen
Angriffskrieg gegen die Ukraine. In einer Resolution, hinter der auch
Parteichefin Alice Weidel steht, heißt es, Deutschland müsse sich stärker von
der US-Außenpolitik emanzipieren. Gefordert wird ein Ende der Waffenlieferungen
in die Ukraine.
Auf der Tagesordnung steht auch ein Antrag, im AfD-Vorstand den Posten eines
Generalsekretärs zu schaffen. Das soll aber dem Antrag zufolge erst ab 2025
möglich sein. Bis 2026 ist der neue Vorstand im Amt, der am Samstag beim
Parteitag gewählt wurde. Diesen Tagesordnungspunkt hatten die Delegierten mit
einer Wiederwahl von Alice Weidel und Tino Chrupalla an der Parteispitze
schneller als erwartet abgeräumt.
Nach massiven Protesten gegen den Parteitag am Samstag blieb es am
verregneten Sonntagmorgen rund um die Essener Grugahalle zunächst ruhig. An
einer Mahnwache in Sichtweite der Grugahalle nahmen nach Schätzung eines
dpa-Reporters am Vormittag rund 150 Menschen teil. Veranstalter war das Bündnis
Essen stellt sich quer.
Am Samstag hatten Zehntausende Menschen gegen den AfD-Parteitag protestiert.
Dabei war es auch zu Gewalt gekommen, bei Auseinandersetzungen wurden nach
Angaben der Polizei 28 Beamte verletzt, einer davon schwer. Immer wieder hätten
größere Personengruppen mit zum Teil mehreren Hundert Personen durch gewaltsame
Störaktionen versucht, die Delegierten an der Teilnahme zu hindern oder
Sperrstellen zu durchbrechen, teilte die Polizei am Samstagabend mit. "Im Rahmen
dieser gewalttätigen Aktionen mussten unsere Kolleginnen und Kollegen wiederholt
Gebrauch vom Schlagstock und Reizgas machen." Auch Demonstranten erlitten
Verletzungen, etwa durch Pfefferspray. Einige Delegierte wurden unter massivem
Polizeischutz zu Fuß in die Grugahalle geleitet, bedrängt von
Demonstrierenden./jr/abc/DP/nas