Marktinformationen

11.07.2024 09:27:44 - dpa-AFX: Moskau will nicht an zweitem Friedensgipfel teilnehmen

MOSKAU (dpa-AFX) - Russland will nach Angaben aus dem Außenministerium nicht
an einem möglichen zweiten Friedensgipfel zur Ukraine teilnehmen. Die Kiewer
Vorstellungen zu einem Nachfolgetreffen der Konferenz in der Schweiz Mitte Juni
seien bekannt, sagte Vizeaußenminister Michail Galusin der staatlichen
Nachrichtenagentur Ria in Moskau. Aus russischer Sicht solle es dabei erneut nur
um die Vorschläge des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gehen, andere
Friedensinitiativen würden ignoriert. "Für uns sind solche Ultimaten
unannehmbar, und wir werden an solchen Gipfeln nicht teilnehmen", sagte Galusin.

Er bezog sich auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die Ukraine aktiv an einer zweiten Konferenz arbeite, an der diesmal auch Russland
beteiligt sein solle. Sie solle möglichst noch vor der US-Wahl im November
stattfinden, weil nach einem möglichen Sieg des Republikaners Donald Trump die
Unterstützung für die Ukraine ungewiss sei, hieß es.

Wichtige Staaten unterzeichneten in der Schweiz nicht

Das erste Gipfeltreffen auf dem Bürgenstock bei Luzern hatte die Schweiz auf ukrainische Bitte organisiert. Dabei ging es nicht um konkrete
Friedensverhandlungen. Die Ukraine wollte internationale Unterstützung
mobilisieren für die Prinzipien, nach denen der Krieg beendet werden soll. Etwa
80 Staaten schlossen sich dort der Schlusserklärung an. Wichtige Länder mit
guten Beziehungen zu Russland wie Indien oder Saudi-Arabien unterzeichneten aber
nicht. China war der Konferenz ferngeblieben. Saudi-Arabien gilt als möglicher
Gastgeber eines zweiten Treffens.

Russland ist vor fast zweieinhalb Jahren in die Ukraine einmarschiert.
Moskau betont zwar immer wieder seine angebliche Verhandlungsbereitschaft.
Allerdings laufen alle gestellten Bedingungen auf große ukrainische
Gebietsabtretungen und eine Unterwerfung des Nachbarlandes hinaus. Die Ukraine
fordert ihre besetzten Gebiete einschließlich der schon 2014 annektierten
Schwarzmeer-Halbinsel Krim zurück./fko/DP/mis

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH