10.07.2024 13:30:58 - ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

ZEW: Finanzmarktexperten erwarten erst im September nächste EZB-Zinssenkung

Finanzmarktexperten gehen nicht davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli den Zinssatz weiter senken wird und erwarten stattdessen erst im September die nächste Zinssenkung. Das ergab eine Umfrage des ZEW-Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung vom Juni. Generell gehe die Mehrheit von Zinssenkungen bei jeder zweiten EZB-Sitzung in den nächsten zwölf Monaten aus.

Societe Generale: EZB senkt Zinsen im September

Societe-Generale-Volkswirt Anatoli Annenkov rechnet damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Zinsen in der nächsten Woche unverändert lassen, aber in der darauf folgenden Sitzung senken wird. "Angesichts der seit Juni eher schwachen Daten, vor allem im verarbeitenden Gewerbe, und der zusätzlichen politischen Unsicherheit aufgrund der Wahlen in Frankreich, sind wir der Ansicht, dass die Chancen für eine weitere Zinssenkung im September gut stehen", schreibt Annenkov in seinem Ausblick auf die Ratssitzung am 18. Juli.

Deutsche Bank: Powells Rede war ausgewogen

Rede und Anhörung von Fed-Chairman Jerome Powell im Bankenausschuss des Senats waren nach Aussage von Deutsche-Bank-Volkswirt Jim Reid ausgewogen. "Er bekräftigte die Botschaft, dass die "mehr Vertrauen" brauche, dass sich die Inflation wieder in Richtung des Zielwerts bewege. Andererseits wies er auch ausdrücklich darauf hin, dass 'eine erhöhte Inflation nicht das einzige Risiko ist, mit dem wir konfrontiert sind', und dass eine zu restriktive Politik "die Wirtschaftstätigkeit und die Beschäftigung unangemessen schwächen könnte", schreibt Reid in seinem Morgenkommentar.

Nagel: Steigende Lebenserwartung bei Rentenalter berücksichtigen

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel fordert Reformen beim gesetzlichen Renteneintrittsalter, die stärker auf die steigende Lebenserwartung reagieren. Die Bundesbank gehe davon aus, "dass wir in einer alternden Gesellschaft den Wohlstand nicht erhalten können, ohne Veränderungen vorzunehmen", sagte Nagel dem Tagesspiegel. Die Rente mit 63 fördere den vorzeitigen Renteneintritt, kritisierte er. Angesichts der demografischen Aussichten wäre es aber wichtig, Arbeitskräfte zu mobilisieren.

SPD will Steuerbonus für ausländische Fachkräfte nicht durchwinken

Die SPD-Bundestagsfraktion will die geplanten Steuererleichterungen für ausländische Fachkräfte nicht einfach durchwinken. Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast sagte der Rheinischen Post: "Eine steuerliche Begünstigung, wie von der FDP vorangetrieben, führt dazu, dass gleiche Arbeit ungleich behandelt wird. Dieses Instrument sehen wir skeptisch." Mast ergänzte, dass diese skeptische Haltung die Beratungen im Bundestag prägen werde. Der geplante Steuerbonus findet sich in der Wachstumsinitiative, die die Spitzen der Koalition in der vergangenen Woche im Zusammenhang mit dem Kompromiss zum Bundeshaushalt 2025 beschlossen haben.

Ifo: Wiedereinführung der Wehrpflicht könnte bis zu 70 Mrd Euro kosten

Die Wiedereinführung der Wehrpflicht könnte die Volkswirtschaft nach Berechnung des Ifo-Instituts bis zu 70 Milliarden Euro kosten und damit fast so viel wie die gesamten Militärausgaben der Bundesregierung in diesem Jahr. Das Institut rät der Bundesregierung angesichts dieser Kosten dazu, den Verteidigungshaushalt finanziell stärker auszustatten, um damit höhere Gehälter an Berufssoldaten zu zahlen. Diese Option wäre laut Ifo kostengünstiger.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 5. Juli -0,2% auf 206,1 (Vorwoche: 206,5)

US/MBA Purchase Index Woche per 5. Juli +1,0% auf 144,3 (Vorwoche: 142,9)

US/MBA Refinance Index Woche per 5. Juli -2,2% auf 532,3 (Vorwoche: 544,1)

DJG/DJN/apo

END) Dow Jones Newswires

July 10, 2024 07:30 ET (11:30 GMT)

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