26.06.2024 14:22:37 - dpa-AFX: VERMISCHTES: Besuch im All zum Asteroidentag - Brocken fliegen an Erde vorbei

FRASCATI (dpa-AFX) - Fast pünktlich zum Internationalen Asteroidentag ziehen
binnen gut 40 Stunden zwei große Brocken an der Erde vorbei. Die Dimensionen
dieser Himmelskörper hätten bei einem Einschlag auf dem Blauen Planeten
verheerende Folgen. Das Büro für Asteroidenabwehr der europäischen
Raumfahrtbehörde Esa in Frascati bei Rom gibt allerdings Entwarnung - null
Gefahr.

An diesem Donnerstag fliegt demnach ein Asteroid mit einem Durchmesser von
rund 2,3 Kilometern in rund 6,6 Millionen Kilometern Entfernung an der Erde
vorbei. Bei einem Einschlag hätte ein Himmelskörper dieser Größenordnung
katastrophale Folgen. Zum Vergleich: Im Februar 2013 explodierte ein etwa 20
Meter großer Asteroid über der Millionenstadt Tscheljabinsk. Durch die
Druckwelle wurden rund 1500 Menschen verletzt, meist durch splitterndes
Fensterglas.

Trotz der großen Entfernung kann der Asteroid bei klarem Nachthimmel der Esa zufolge mit einem besseren Teleskop beobachtet werden. Die Uhrzeit dafür passt
auch ganz gut: Besonders nah ist der Himmelskörper laut Raumfahrtbehörde 22.14
Uhr (MESZ).

Nur gut 40 Stunden später, kurz vor dem Internationalen Asteroidentag am 30. Juni, kommt ein zwischen 120 bis 260 Metern großes sogenanntes NEO (Near-Earth
Object) der Erde sehr viel näher. Mit nur rund 290 000 Kilometern ist er unserem
Heimatplaneten dann näher als der Mond. Auch ihn kann man der Esa zufolge mit
einem Teleskop am Nachthimmel beobachten - allerdings wohl nicht von Deutschland
aus: Die größte Annäherung geschieht 15.46 Uhr (MESZ), wenn es noch hell ist.

Dieser Asteroid wurde den Angaben zufolge erst am 16. Juni entdeckt. Die
Sichtung eines so großen Himmelskörpers erst eine Woche vor dem Vorbeiflug
unterstreiche die Notwendigkeit, die Fähigkeiten einer Überwachung potenziell
gefährlicher erdnaher Objekte zu verbessern, hieß es von der Esa. Den
Raumfahrtbehörden sind derzeit rund 1,3 Millionen Asteroiden bekannt. Für die
rund 35 000 derzeit bekannten erdnahen Brocken werden die Szenarien für die
nächsten hundert Jahre immer wieder durchgespielt./opi/DP/tih

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