05.07.2024 05:55:04 - dpa-AFX: ROUNDUP/'Beryl' vor Mexiko: Höchste Warnstufe in Urlaubsorten

TULUM (dpa-AFX) - Der gefährliche Hurrikan "Beryl" ist kurz vor Mexiko. Mit
anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 Kilometern pro Stunde ist der
atlantische Wirbelsturm nur noch wenige Hundert Kilometer von der Halbinsel
Yucatán im Osten des Landes entfernt. In der Region mit den viel besuchten
Badeorten Cancún und Tulum halten sich nach offiziellen Zahlen mehr als 340.000
Urlauber auf. Für die am stärksten gefährdeten Gebiete gilt die höchste
Warnstufe, wie die örtlichen Behörden mitteilten.

Das Sturmzentrum wird den Vorhersagen zufolge in der Nacht zum Freitag
(Ortszeit) in der Nähe von Tulum auf die Küste treffen. Die Gouverneurin des
Bundesstaates Quintana Roo, Mara Lezama, rief die Bevölkerung und die Touristen
auf, sich in Sicherheit zu bringen. Das US-Hurrikanzentrum NHC warnt vor
zerstörerischen Winden, gefährlichen Sturmfluten und hohen Wellen.

Bereits zehn Tote durch "Beryl" in der Karibik

Der erste Hurrikan, der sich in der diesjährigen Saison über dem Atlantik
gebildet hat, verwüstete seit Wochenbeginn mehrere kleinere Inseln im Südosten
der Karibik. Ab der Nacht zum Donnerstag richtete er auch auf Jamaika große
Schäden an und zog anschließend nah an den Kaimaninseln vorbei. Mindestens zehn
Menschen kamen ums Leben - je drei in Grenada, St. Vincent und den Grenadinen
und Venezuela sowie eine Person auf Jamaika.

Der Wirbelsturm ist der stärkste je in einem Juli gemessene
Atlantik-Hurrikan. Zwischenzeitlich erreichte er die höchste Kategorie 5,
inzwischen hat er sich auf Stärke 2 abgeschwächt. Der Klimawandel erhöht laut
Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

Flüge werden gestrichen und Schulen geschlossen

Vor dem erwarteten Eintreffen des Hurrikans auf der Halbinsel Yucatán wurden rund 100 Flüge gestrichen. Der internationale Flughafen in Tulum sowie Schulen
und archäologische Stätten bleiben geschlossen. Viele Touristen wollten trotz
"Beryl" in der Region bleiben, sagte die Gouverneurin. Notunterkünfte stünden
bereit. Die größeren Hotels richteten eigene Sicherheitszonen für ihre Besucher
ein.

Nach seiner Ankunft an der Ostküste der Halbinsel dürfte der Sturm den
Vorhersagen zufolge als Tropensturm abgeschwächt über Land westwärts in Richtung
des Meeres im Golf von Mexiko weiterziehen. Am Wochenende wird sich "Beryl" laut
dem NHC voraussichtlich wieder als Hurrikan in Richtung Nordosten von Mexiko und
dem Süden des US-Bundestaates Texas bewegen.

Über Land verlieren Hurrikane ihre Kraft

Von einem Hurrikan spricht man ab einer anhaltenden Windgeschwindigkeit von
119 Kilometern pro Stunde. Ab der Kategorie 3 ist von einem schweren Hurrikan
die Rede. Bei einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5, der mit einer
Windgeschwindigkeit von mehr als 252 Kilometern pro Stunde wirbelt, drohen
verheerende Schäden. Bei "Beryl" wurden zwischenzeitlich anhaltende
Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern pro Stunde gemessen.

Oft gewinnen Wirbelstürme über dem Meer an Stärke. Über Land verlieren sie
schnell ihre Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt. Die
Hurrikan-Saison beginnt im Atlantik am 1. Juni und endet am 30.
November./aso/DP/zb

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