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02.07.2024 16:07:43 - dpa-AFX: POLITIK: Weidel rechnet nächste Woche mit Ergebnissen zu Fraktionsbildung

BERLIN (dpa-AFX) - AfD-Chefin Alice Weidel rechnet bei der Suche nach
rechten Partnern im neuen Europaparlament mit Ergebnissen in der kommenden
Woche. "Momentan spricht unsere Delegation mit vielen anderen Delegationen zur
Fraktionsbildung. Und da werden wir, glaube ich, die ersten Ergebnisse in der
nächsten Woche höchstwahrscheinlich sehen", sagte sie in Berlin vor einer
Sitzung der Bundestagsfraktion.

Kein Anschluss an neues Rechtsbündnis von Orban und Kickl

Einen Anschluss an die neue geplante Rechtsfraktion aus der Fidesz-Partei
von Ungarns Regierungschef Viktor Orban, der österreichischen FPÖ unter
Parteichef Herbert Kickl und der tschechischen ANO von Andrej Babis schloss
Weidel aus. Man sei im Austausch, aber momentan sei das keine Option. Sie sprach
von einem strategisch langfristigen Projekt. "Wir sind in Freundschaft
verbunden, wir haben unglaubliche inhaltliche Schnittmengen, aber sowohl die
eine als auch die andere Partei unterliegt politischen und auch außenpolitischen
und außenwirtschaftlichen Zwängen, auf die wir momentan Rücksicht nehmen
müssen", sagte die AfD-Chefin auf die Frage, ob ihre Partei in dem Bündnis nicht
gewollt sei.

Orban, Kickl und Babis hatten am Wochenende in Wien das Bündnis "Patrioten
für Europa" gebildet. Wenn sich der "angehende Regierungschef von Österreich,
Herr Kickl", dazu entscheide mit der Regierung Fidesz in Ungarn zusammenzugehen,
sei das ein Bündnis der Regierungsparteien. "Wir müssen erst unsere Hausaufgaben
selbst machen", sagte Weidel. In Österreich wird im Herbst gewählt. FPÖ-Chef
Herbert Kickl könnte neuer Bundeskanzler werden.

AfD vermutet Einfluss deutscher Regierung

In der AfD-Spitze wird hinter vorgehaltener Hand die Theorie vertreten, die
deutsche Regierung könnte Orban in seiner Rolle als ungarischer Regierungschef
davon abhalten, dass es zu einer Zusammenarbeit mit der AfD kommt. Von
"Erpressungspotenzial" ist die Rede. Das laufe hinter den Kulissen, sei nicht
beweisbar, aber keine Verschwörungstheorie, heißt es./jr/DP/jha

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