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02.07.2024 13:21:21 - dpa-AFX: ROUNDUP/Höchste Kategorie: 'Beryl' fegt durch Karibik

ST. GEORGE'S (dpa-AFX) - Der gefährlich starke Hurrikan "Beryl" hat im
Südosten der Karibik schwere Schäden verursacht. Er war am Montag als Hurrikan
der Kategorie 4 bei der zu Grenada gehörenden Insel Carriacou auf Land
getroffen, wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte. Inzwischen wurde er auf die
höchste Kategorie 5 hochgestuft.

Am späten Montagabend (Ortszeit) wurden laut NHC anhaltende
Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometern pro Stunde gemessen. Auf Bildern
in sozialen Medien waren Überschwemmungen, sich im Wind biegende Palmen und
Trümmer beschädigter Häuser zu sehen. Von den Inseln Carriacou und Petite
Martinique werde Verwüstung mit umfangreichen Schäden an Häusern gemeldet, sagte
Grenadas Ministerpräsident Dickon Mitchell in einem Briefing. Der Strom sei
überall ausgefallen, die Kommunikation zwischen den Inseln schwierig. Ein
Todesfall sei bislang registriert worden - dieser sei passiert, als ein Baum auf
ein Haus gestürzt sei.

Das NHC warnte weiter vor lebensgefährlichem Wind und Sturmfluten. "Beryl"
bewegt sich in westnordwestlicher Richtung. Es werde erwartet, dass er auf
seinem Weg über die östliche Karibik ein extrem gefährlicher, schwerer Hurrikan
bleibe, heißt es vom NHC. Am Mittwoch dürfte sich das Auge des Sturms den
Prognosen zufolge Jamaika nähern.

"Beryl" ist der erste Hurrikan der diesjährigen Saison. Experten zufolge war im Atlantik nicht einmal ein Hurrikan der Kategorie 4 so früh in einem Jahr
gemessen worden.

Cricket-Weltmeister aus Indien stecken fest

Neben Grenada erlebten mehrere weitere Inseln der Kleinen Antillen starken
Wind und heftigen Regen, darunter St. Vincent und die Grenadinen.
Premierminister Ralph Gonsalves sprach im Nationalfernsehen von einer immensen
Zerstörung. Die Insel Union sei "verwüstet", die Stromversorgung unterbrochen,
hunderte Familien wüssten derzeit nicht, wo sie unterkommen könnten, so
Gonsalves. Öffentliche Einrichtungen seien angehalten, wenn möglich am Dienstag
wieder die Arbeit aufzunehmen, sagte der Premierminister. Der Flughafen bleibe
weiter geschlossen.

Für Dienstag ist eine Sondersitzung der Karibischen Staaten (CARICOM)
geplant, schreibt der Sender NBC Radio St Vincent and the Grenadines.

Wegen des Hurrikans fielen zahlreiche Flüge in der Region aus. Indiens
Cricket-Männer-Nationalmannschaft steckt nach ihrem Gewinn der
T20-Weltmeistermeisterschaft am Samstag auf Barbados fest, wie indische Medien
berichteten.

Mit Blick auf "Beryls" Kurs auf den Karibikstaat rief Jamaikas
Ministerpräsident Andrew Holness die Bevölkerung auf, die verbleibende Zeit zu
nutzen, sich zu rüsten und unter anderem mit Wasser und Dosennahrung
einzudecken. Am Donnerstag wird "Beryl" auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán
erwartet, wo Urlaubsorte wie Cancún liegen.

Historischer Hurrikan

In weniger als 24 Stunden hatte sich "Beryl" am Sonntag bereits von einem
Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickelt. "Beryl ist nun der
früheste atlantische Hurrikan der Kategorie 4 in den Aufzeichnungen und
übertrifft damit Hurrikan Dennis, der am 8. Juli 2005 zu einem Hurrikan der
Kategorie 4 wurde", schrieb der Experte Michael Lowry auf der Plattform X.

"Beryl" ist der zweite benannte Sturm der Hurrikan-Saison im Atlantik, die
von Juni bis November dauert. Die aktivste Zeit ist meist um September herum.
Von einem Hurrikan spricht man ab Windgeschwindigkeiten von 119 Kilometern pro
Stunde, die höchste Kategorie - 5 - beginnt bei 251 Kilometern pro Stunde.

Hurrikan-Saison kann dieses Jahr stärker als sonst sein

Die US-Wetterbehörde NOAA rechnet in diesem Jahr mit einer
überdurchschnittlich starken Hurrikan-Saison im Atlantik. Ursachen seien unter
anderem überdurchschnittlich hohe Wassertemperaturen im Atlantik und das
erwartete Einsetzen von "La Niña", einer Phase kühleren Wassers im Pazifik.

Der Klimawandel ist auch ein Faktor. Die Erderwärmung erhöht die
Wahrscheinlichkeit starker Stürme./nk/DP/men

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