09.07.2024 15:32:47 - dpa-AFX: ROUNDUP 2: Erneut Warnstreik im Hamburger Hafen

(neu: Details.)

HAMBURG/BREMEN (dpa-AFX) - Kurz vor der vierten Verhandlungsrunde im
Tarifstreit der Seehafenbetriebe lassen Beschäftigte und die Gewerkschaft Verdi
noch einmal die Muskeln spielen. Am frühen Morgen legten zahlreiche
Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter in Hamburg die Arbeit für einen zweitägigen
Warnstreik nieder. "Der Containerumschlag ruht in einer ganzen Menge von
Umschlagbetrieben, der erste Warnstreiktag ist aus unserer Sicht (...) ein
voller Erfolg", sagte der für die maritime Wirtschaft zuständige
Verdi-Fachbereichsleiter André Kretschmar. Am Nachmittag wollten auch die
Hafenarbeiter in Bremerhaven in den Warnstreik einsteigen: Dabei sollen rund
3200 Beschäftigte aus Bremen und Bremerhaven den Hafen lahmlegen, wie ein
Verdi-Sprecher sagte. Zum Auftakt legten etwa 600 Frauen und Männer die Arbeit
nieder.

Für Hamburg rief Verdi die Beschäftigten auf, am Mittwoch im Warnstreik zu
bleiben oder die Arbeit neu niederzulegen - und nicht vor dem Ende der
Nachtschicht wieder aufzunehmen. Um 10.00 Uhr sei eine Kundgebung vor dem Sitz
des Zentralverbands Deutscher Seehäfen ZDS geplant. Im Anschluss soll ein
Demonstrationszug an der Zentrale des Hafenlogistikers HHLA
vorbei bis zum Gewerkschaftshaus führen, wo gegen Mittag eine
Abschlusskundgebung organisiert sei. Die vierte Verhandlungsrunde ist Donnerstag
und Freitag in Bremen geplant. Zum Auftakt der Verhandlungen sei eine Kundgebung
geplant, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft. Auch in Emden sei ein Warnstreik
geplant.

Verdi verlangt für die Beschäftigten bei einer Laufzeit des Tarifvertrags
von zwölf Monaten unter anderem eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro
rückwirkend zum 1. Juni sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge.
Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe bot zuletzt zum 1. Juni eine
Lohnerhöhung um 2,9 Prozent, mindestens aber 80 Cent mehr pro Stunde an. Die
Schichtzuschläge sollen demnach um 33 Cent bis 3,50 Euro steigen.

Der ZDS forderte die Gewerkschaft auf, bei der Ausübung des Streikrechts Maß und Mitte zu wahren. "Im Lichte der bisherigen konstruktiven Verhandlungsrunden
und des vorgelegten fairen Angebotes gibt es aus Sicht des ZDS aktuell keine
Veranlassung für Warnstreiks, die die Zuverlässigkeit der deutschen Seehäfen
beeinträchtigen."

Schon Mitte Juni hatte es Warnstreiks in mehreren norddeutschen Häfen
gegeben, darunter Hamburg, Brake und Emden. Hafenarbeiter bestreikten damals
auch die zentralen Zu- und Ausfahrten an den Terminals in Bremerhaven, nur eine
Notbesetzung war im Einsatz. Mehr als 1.000 Mitarbeiter waren laut Verdi daran
beteiligt./klm/DP/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
HAMBURG.HAFEN LOG.A-SP NA A0S848 Xetra 16,960 23.07.24 09:09:58 +0,020 +0,12% 16,820 16,960 16,940 16,940

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH