09.07.2024 15:19:53 - dpa-AFX: Regierung äußert Verständnis für Preiserhöhung beim D-Ticket

BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung hat Verständnis für die von den
Bundesländern angekündigte Preiserhöhung für das Deutschland-Abo für den
öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geäußert. "Angesichts der allgemeinen
Preissteigerungen und der Tarifabschlüsse mit den Ländern war es durchaus
vorhersehbar und auch angemessen, dass es zu einer Preisanpassung kommen würde",
sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium (BMDV),
Michael Theurer (FDP), der "Rheinischen Post". Die Tarifhoheit für den ÖPNV
liege bei den Ländern. "Dass die Länder für ihre Aufgaben nun auch öffentlich
Verantwortung übernehmen, ist zu begrüßen."

Die Verkehrsministerinnen und -minister der Bundesländer kündigten auf einer Sonderkonferenz eine Erhöhung des bisher monatlich 49 Euro teuren Abos ab Januar
an. Diese sei selbst dann erforderlich, wenn alle geplanten Mittel des Bundes
und der Länder wie vereinbart flössen, heißt es im Beschluss der Konferenz.

Seit jeher Streit um Finanzierung

Das Deutschlandticket gibt es seit Mai 2023. Es ermöglicht Inhaberinnen und
Inhabern bundesweit und unbegrenzt Fahrten in Bussen und Bahnen des Regional-
und Nahverkehrs. Das Abo ist monatlich kündbar und gilt als wichtiges Instrument
zur Vereinheitlichung und Vereinfachung der unübersichtlichen Tarifsituation im
deutschen ÖPNV. Seit jeher gibt es allerdings Streit um die Finanzierung
zwischen Bund und Ländern. Schließlich entstehen den Verkehrsunternehmen durch
das günstigere Angebot Einnahmeausfälle, die ausgeglichen werden müssen.

Um wie viel das Deutschlandticket ab dem kommenden Jahr teurer wird, ist
bisher offen. Klären wollen die Bundesländer das auf einer weiteren
Verkehrsministerkonferenz im Herbst, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer
(Grüne). Die Ankündigung der Länder stieß in den Regierungsfraktionen indes auf
Kritik. "Die ständigen Debatten über den Preis des Tickets von Herrn Krischer
sollen von überfälligen Reformen ablenken", teilte die FDP-Fraktionsvize, Carina
Konrad, mit. "Überholte und teure Strukturen im Nahverkehr müssen reformiert
werden."/maa/DP/men

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