02.07.2024 19:18:13 - dpa-AFX: WDH: In Geschäften wird mehr gestohlen

(Präzisierung (Kundinnen und Kunden) im 2. Satz, 1. Absatz, neuer 3. Satz im
1. Absatz)

KÖLN (dpa-AFX) - Die Einzelhändler in Deutschland haben ein zunehmendes
Problem mit Ladendiebstahl. Kundinnen und Kunden haben im vergangenen Jahr laut
einer Studie des Handelsforschungsinstitut EHI Waren im Wert von 2,8 Milliarden
Euro gestohlen. Der Schaden, der dem Handel dadurch entstanden ist, liegt damit
15 Prozent höher als im Vorjahr. Hinzu kommen Diebstähle von Mitarbeitern und
Lieferanten. Einen Anstieg gibt es demnach im Lebensmittel- und
Bekleidungshandel sowie bei Drogeriemärkten.

Dafür gibt es mehrere Gründe. "Durch die Preissteigerungen bei vielen
Produkten sind einige Menschen in finanzielle Nöte geraten und haben häufiger
geklaut", sagte Studienautor Frank Horst. Ein weiteres Problem sei der
Fachkräftemangel im Einzelhandel. "In vielen Geschäften ist heute weniger
Personal im Einsatz. Dadurch haben Diebe leichteres Spiel. Personal verhindert
durch Präsenz indirekt Diebstähle", so Horst.

Zu den bei Dieben besonders beliebten Warengruppen in Supermärkten und
Discountern zählen Spirituosen, Tabakwaren, Kosmetikprodukte, Rasierklingen,
Energydrinks sowie Babynahrung und Kaffee. Fleisch, Wurst und Käse werden
ebenfalls häufiger genannt. Meist handelt es sich um Gelegenheitstäter, bei
mindestens einem Viertel sind professionelle Täter verantwortlich, die
bandenmäßig agieren.

Insgesamt sind die Inventurdifferenzen 2023 um 5 Prozent auf 4,8 Milliarden
Euro gestiegen. Die Zahl umfasst sowohl die Verluste durch Diebstahl von Kunden,
Mitarbeitern und Personal von Lieferanten und Servicefirmen sowie
organisatorische Mängel wie beispielsweise eine falsche Preisauszeichnung. Auch
dem deutschen Staat entsteht dadurch ein Schaden, ihm entgehen
Umsatzsteuereinnahmen in Höhe von rund 560 Millionen Euro./cr/DP/zb

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