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14.07.2024 02:26:36 - dpa-AFX: ROUNDUP 2: Angriff auf Trump im US-Wahlkampf - Mutmaßlicher Schütze tot

(neu: mutmaßlicher Schütze tot, Reaktionen)

BUTLER (dpa-AFX) - Nach der Attacke auf den republikanischen
US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump im Bundesstaat Pennsylvania ist der
mutmaßliche Schütze US-Medien zufolge getötet worden. Das meldeten die
Nachrichtenagentur AP und der Sender CNN unter Berufung auf den zuständigen
Bezirksstaatsanwalt. Auch ein Teilnehmer der Wahlkampfkundgebung sei ums Leben
gekommen. Trump wurde nach dem Vorfall in Sicherheit gebracht. Einem Sprecher
zufolge geht es ihm "gut", er werde untersucht.

Auf Videoaufnahmen der Veranstaltung in der Stadt Butler waren
Knallgeräusche zu hören. Trump fasste sich daraufhin ans Ohr und duckte sich
dann weg. Sicherheitspersonal rannte auf die Bühne und schirmte ihn ab. Aufrecht
und gestützt von Secret-Service-Agenten verließ er daraufhin die Bühne. Dazu
reckte er die Faust in die Luft. Es sah so aus, als habe Trump Blut am Ohr. Der
Republikaner hatte seine Rede in Butler gerade erst begonnen, als sich der
Vorfall ereignete.

Panik im Publikum

Ein Augenzeuge sagte dem US-Sender CBS, er habe Geräusche gehört, die er
zunächst für Feuerwerkskörper gehalten habe. Dann habe jemand geschrien, dass
eine Person angeschossen worden sei. Der Augenzeuge, der ein offenbar
blutverschmiertes T-Shirt trug, sagte, er sei Notfallmediziner und habe
versucht, Erste Hilfe zu leisten. Die Person sei schwer verletzt gewesen. Ein
anderer Augenzeuge sagte dem Sender BBC, er habe einen Mann mit einem Gewehr auf
einem Dach gesehen.

Im Publikum brach nach dem Vorfall Panik aus. Menschen schrien. Die
Trump-Anhänger wurden nach dem Vorfall evakuiert. Mit gelbem Flatterband wurde
der Bereich rund um die Bühne abgesperrt und von schwer bewaffneten
Einsatzkräften abgesichert.

Attacke mitten im Wahlkampf

Trump tritt für die Republikaner bei der Präsidentenwahl im November an. Am
Montag soll in Milwaukee der Parteitag der Republikaner beginnen. Dort soll der
78-Jährige offiziell zum Kandidaten seiner Partei für die Wahl gekürt werden.

US-Präsident Joe Biden wurde über den Angriff auf Trump unterrichtet. "Ich
bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht", hieß es in
einer schriftlichen Stellungnahme. "Ich bete für ihn und seine Familie und für
alle, die auf der Kundgebung waren, während wir auf weitere Informationen
warten." Diese Art von Gewalt habe in Amerika keinen Platz. Noch am Abend
(Ortszeit) wollte Biden vor Kameras treten, um sich auch in Person zu der
Attacke zu äußern.

Politiker verurteilen Gewalt

Auch etliche hochrangige Vertreter beider Parteien verurteilten die Attacke. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, schrieb
auf der Plattform X, er bete für Trump. Der demokratische Minderheitsführer der
Parlamentskammer, Hakeem Jeffries, äußerte sich bei X ähnlich. "Amerika ist eine
Demokratie", schrieb er dort. "Politische Gewalt in jeglicher Form ist niemals
akzeptabel." Auch der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer,
teilte bei X mit, er sei erschüttert über den Vorfall und erleichtert, dass es
Trump gut gehe. "Politische Gewalt hat keinen Platz in unserem Land."

In den USA ist die politische Stimmung seit Jahren aufgeheizt. Das
US-Justizministerium beklagte zu Jahresbeginn einen "zutiefst beunruhigenden
Anstieg der Drohungen" gegen Amtsträger und demokratische Institutionen im Land.
Die Präsidentenwahl am 5. November ist die erste seit den dramatischen
Verwerfungen rund um die Wahl von 2020, die in einem beispiellosen
Gewaltausbruch endeten. Damals hatte Trump seine Wahlniederlage gegen Biden
nicht akzeptiert und seine Unterstützer über Monate mit Wahlbetrugsbehauptungen
aufgehetzt. Trump-Unterstützer stürmten schließlich am 6. Januar 2021 gewaltsam
das US-Kapitol, das amerikanische Parlament und Herzstück der US-Demokratie. Bei
der beispiellosen Attacke kamen damals mehrere Menschen ums Leben.

Gewalt gegen hochrangige Politiker hat es in den USA immer wieder gegeben,
auch gegen Präsidenten. 1865 wurde US-Präsident Abraham Lincoln in der Loge
eines Theaters in der US-Hauptstadt Washington erschossen, während er eine
Komödie verfolgte. US-Präsident John F. Kennedy wurde bei einem Attentat am 22.
November 1963 in Dallas im Bundesstaat Texas erschossen. Als Präsident Ronald
Reagan 1981 in Washington angeschossen wurde, warf sich ein Leibwächter
schützend über ihn./jac/DP/he

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