10.07.2024 17:23:55 - dpa-AFX: Lindner bringt Steuerentlastungen und Reform bei Steuerklassen auf den Weg

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bringt
milliardenschwere steuerliche Entlastungen auf den Weg. Geplant ist auch eine
Reform bei Steuerklassen. Das geht aus dem Entwurf eines zweiten
Jahressteuergesetzes 2024 hervor. Es liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Das
Finanzministerium leitete die Ressortabstimmung ein.

In ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP vereinbart, dass statt
der Steuerklassen 3 und 5 künftig das sogenannte Faktorverfahren in Steuerklasse
4 genutzt werden soll. Dieses sei einfach und unbürokratisch anwendbar und
schaffe mehr Fairness. Mit dem Faktorverfahren werde die Lohnsteuerbelastung
gerechter auf die Eheleute, Lebenspartnerinnen und Lebenspartner verteilt, heißt
es im Gesetzentwurf.

Steuerliche Entlastungen

Der Grundfreibetrag der Lohn- und Einkommensteuer soll ab Januar 2025 um 300 Euro auf dann 12.084 Euro steigen. Lindner hatte zudem angekündigt, dass der
Grundfreibetrag noch in diesem Jahr rückwirkend zum 1. Januar um 180 Euro auf
11.784 Euro steigen soll. Bis zu diesem Einkommen fällt keine Steuer an. Für das
Jahr 2026 ist eine Anhebung um 252 Euro auf 12.336 Euro geplant.

Der steuerliche Kinderfreibetrag soll für den Veranlagungszeitraum 2025 um
60 Euro auf 6.672 Euro und ab dem Veranlagungszeitraum 2026 um 156 Euro auf
6.828 Euro angehoben werden.

Die Zahlen zum Grund- und Kinderfreibetrag können sich im Herbst nach
Vorlage des sogenannten Progressionsberichts noch ändern.

Zudem soll auch der Steuertarif angepasst werden. Damit soll die "kalten
Progression" ausgeglichen werden - damit soll verhindert werden, dass durch die
Inflation Lohnzuwächse "aufgefressen" werden.

Mit dem Gesetzentwurf soll außerdem die Einigung in der Bundesregierung zur
Erhöhung des Kindergelds umgesetzt werden. Das Kindergeld soll zum 1. Januar
2025 um 5 Euro auf 255 Euro pro Kind im Monat angehoben werden. Ab 2026 soll im
Einkommensteuergesetz verankert werden, dass Kindergeld und Kinderfreibetrag
weiter zeitgleich steigen./hoe/DP/men

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