08.07.2024 17:03:57 - dpa-AFX: Mercedes will Kosten für E-Auto-Batterien deutlich senken

STUTTGART (dpa-AFX) - Der Autobauer Mercedes-Benz bündelt die
Forschung und Entwicklung von E-Auto-Batterien in Stuttgart. "Es ist unser
Anspruch, auch beim elektrischen Fahren eine technologisch führende Rolle zu
übernehmen", sagte Vorstandschef Ola Källenius bei der Eröffnung des sogenannten
eCampus, der sich auf dem Gelände des Werks in Stuttgart-Untertürkheim befindet.
"Die Arbeit, die hier geleistet wird, wird dazu beitragen, die Batteriekosten in
den nächsten Jahren um mehr als 30 Prozent zu senken".

In dem mehr als 30.000 Quadratmeter großen Kompetenzzentrum sollen Zellen
und Batterien für künftige Elektroautos von Mercedes entwickelt werden. Dort
können den Angaben nach unterschiedliche Arten von Batteriezellen hergestellt
und getestet werden. Eine neue Fabrik habe eine Kapazität von mehreren 10.000
Zellen jährlich.

Darüber hinaus gehört zu dem Campus ein Test- und Erprobungszentrum, das bis Ende des Jahres fertig sein soll. Dort sollen dann Sicherheit und Lebensdauer
von Batterien untersucht werden. Die gewonnenen Erkenntnisse - beispielsweise
über die industrielle Fertigung von Batterien - fließen demzufolge in die
Serienproduktion bei Partnerunternehmen ein. Zu der Eröffnung am Montag waren
auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der baden-württembergische
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (beide Grüne) gekommen.

Campus stärkt Mercedes-Traditionswerk

Der Campus ist Mercedes-Chef Källenius zufolge auch ein Bekenntnis zum
Stammsitz. "Wir wollen, dass das Werk in Untertürkheim nicht nur eine große
Tradition hat, sondern auch eine große Zukunft", sagte er. Es sei ein Betrag in
dreistelliger Millionenhöhe investiert worden.

Das Traditionswerk am Neckar gibt es bereits seit 120 Jahren. Aktuell
arbeiten dort mehr als 23.000 Menschen - davon rund 14.000 in der Produktion.
Sie entwickeln und fertigen unter anderem Antriebskomponenten wie Motoren,
Batterien und Achsen. Noch in diesem Jahr will Mercedes an dem Standort auch mit
der Produktion eigener E-Motoren beginnen. Außerdem ist Untertürkheim der Sitz
der Konzernzentrale.

E-Auto-Nachfrage bremst Entwicklung

Angesichts des schleppenden Hochlaufs bei E-Autos hatte sich Mercedes
zuletzt strategisch flexibler aufgestellt. Den Plan einer ausschließlich
vollelektrischen Generation von Baureihen ab 2028 verwarf der Autobauer. Bis in
die 2030er Jahre hinein sollen sowohl E-Antriebe als auch Verbrenner produziert
werden. Die Geschwindigkeit der Transformation bestimmten die Wünsche der Kunden
und die Marktbedingungen, hieß es zuletzt. Strategisch sei aber klar: "Der
Zielbahnhof ist Nullemission", sagte Källenius.

Mercedes rechnet damit, in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts beim
weltweiten Absatz bis zu 50 Prozent mit vollelektrischen Autos sowie
Plug-in-Hybriden zu erreichen. Auch hier war der Konzern schon optimistischer.
Bis zum Jahr 2039 strebt der Autobauer eine bilanziell CO2-neutrale
Neuwagenflotte an./jwe/DP/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. 710000 Xetra 63,530 19.07.24 17:35:17 -0,870 -1,35% 0,000 0,000 63,900 64,400

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