26.06.2024 17:57:14 - dpa-AFX: Aktien Zürich Schluss: SMI schliesst klar tiefer

ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch erneut
nachgegeben. Nach einem freundlichen Vormittag fiel der Leitindex SMI
am Nachmittag zeitweise sogar wieder unter die Marke von 12 000
Punkten. Nachdem am Vormittag noch Aussagen über mögliche weitere
EZB-Zinssenkungen des finnischen Notenbankpräsidenten Olli Rehn die Märkte
gestützt hatten, ging es am Nachmittag bereits wieder abwärts.

Ein Marktteilnehmer sprach von einer "Art Schaukelbörse". Insbesondere
schwebe die politische Unsicherheit wegen der Wahlen in Frankreich über den
europäischen Märkten. Diese könnten damit noch für einige Zeit schlechter laufen
als die US-Aktienmärkte, die weiter von den Fantasien um die Künstliche
Intelligenz (KI) angetrieben würden. In das Blickfeld rücken nun bereits auch
die am Freitag anstehenden US-Inflationszahlen, die neue Nahrung für
Spekulationen um den weiteren Zinspfad der US-Notenbank Fed liefern dürften.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,58 Prozent im Minus auf 12 015,72
Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, fiel um 0,42 Prozent auf
1947,09 Punkte und der breit gefasste SPI verlor 0,56 Prozent auf 15 947,72
Zähler.

Die deutlichsten Verluste bei den Bluechips gab es für die Titel des
Schokoladeherstellers Lindt&Sprüngli (-3,0 Prozent).

Mit den Aktien des Luxusgüterspezialisten Richemont (-1,5
Prozent) ging es nach den Vortagesgewinnen ebenfalls wieder abwärts. Am Dienstag
war der Kurs noch von Berichten über einen Einstieg von LVMH
-Milliardär Bernard Arnault nach oben getrieben worden. Am
Mittwoch berichteten diverse Medien nun unter Verweis auf Personen aus dem
Umfeld Arnaults, dieser besitze einen "kleinen Richemont-Anteil".

Belastet wurden die Indizes auch von den Abgaben der SMI-Schwergewichte
Roche GS (-1,5 Prozent) und Nestlé (-1,1 Prozent). Die Titel des
dritten Schwergewichts Novartis (+0,04) konnten sich einmal mehr
besser halten. Die Titel des Basler Roche-Konkurrenten gehörten seit Tagen zu
den Hauptprofiteuren von Umschichtungen in Richtung der europäischen
Gesundheitswerte, hieß es im Markt.

Deutlich unter Druck standen die Versicherungswerte Zurich
(-1,1 Prozent) und Swiss Re (-0,8 Prozent). Zurich gab am
Mittwoch den Kauf des Reiseversicherungsgeschäfts von AIG für 600
Millionen Dollar bekannt. Analysten sprachen zwar insgesamt von einer sinnvollen
Übernahme. Allerdings gab es auch Stimmen, die aufgrund des Zukaufs eine weniger
üppige Ausschüttung an die Aktionäre befürchteten.

Schwach schlossen auch die Bankenwerte UBS (-0,8 Prozent) und Julius Bär (-0,7 Prozent). Der Bundesrat gab bekannt, die finalen
Basel-III-Regeln weiterhin per Anfang 2025 vollumfänglich umsetzen zu wollen.
Zuletzt hatte es Diskussionen um einen möglichen Aufschub bezüglich der
verschärften Eigenkapitalregeln für die Handelsbücher von Banken analog zur EU
gegeben - laut Agenturberichten soll sich auch die UBS dafür stark gemacht
haben.

Zu den weniger zahlreichen Gewinnern gehörten die in diesem Jahr stark
gelaufen Titel des Chipindustrie-Zulieferers VAT (+0,8 Prozent) und die Aktien
des Bauchemieherstellers Sika (+1,1 Prozent), für welche die
Goldman-Sachs-Analysten ihr Buy-Rating bekräftigten. Aufwärts ging es auch mit
den Titeln des Logistikkonzerns Kühne+Nagel (+1,1 Prozent), die von einer
starken Gewinnprognose des US-Logistikers Fedex profitierten.

Stärkste Titel im SLI waren die Aktien des Dentalimplantateherstellers
Straumann (+2,7 Prozent), nachdem sich offenbar Firmenvertreter gegenüber
Analysten zuversichtlich bezüglich der Zahlen zum zweiten Quartal äußerten. Im
Windschatten von Straumann seien auch die Titel des Hörgeräteherstellers Sonova
(+1,2 Prozent) gefragt gewesen, hieß es im Markt./tp/rw/AWP/jha
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
SMI ® 969000 Schweiz 11.993,83 28.06.24 17:30:02 -10,48 -0,09% 11.991,01 11.995,35 12.033,82 11.993,83

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