04.07.2024 10:07:02 - dpa-AFX: ROUNDUP 2: Eine Tote nach Hurrikan 'Beryl' auf Jamaika

(Neu: Todesopfer ergänzt)

KINGSTON (dpa-AFX) - Der gefährliche Hurrikan "Beryl" hat auf Jamaika
mindestens einen Menschen das Leben gekostet. Im Nordwesten der Karibikinsel sei
eine Frau gestorben, nachdem ein Baum auf ihr Haus gestürzt sei, sagte eine
Sprecherin des Katastrophenschutzes dem US-Sender CNN.

In der Hauptstadt Kingston suchten Rettungsteams zudem nach einem
20-Jährigen, der in einen Gully gestürzt und von den Wassermassen fortgerissen
worden sei, berichtete die Zeitung "The Gleaner" am Mittwoch (Ortszeit).
Insgesamt habe der Wirbelsturm in der Karibik somit bislang acht Menschenleben
gefordert, hieß es in örtlichen Medien. Zuvor waren jeweils drei Tote in Grenada
und Venezuela sowie einer in St. Vincent und den Grenadinen gemeldet worden.

Böen von bis zu 215 km/h

Nach seinem zerstörerischen Pfad über mehrere kleinere Karibikinseln hatte
"Beryl" als Hurrikan der zweitstärksten Stufe 4 mit anhaltenden
Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern pro Stunde am Mittwoch Jamaika
erreicht. Das Sturmzentrum streifte die Südküste des Landes mit rund drei
Millionen Einwohnern, wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte.

In der Nacht zu Donnerstag zog "Beryl" dann weiter über das Meer und
schwächte sich auf Kategorie 3 ab. Für Jamaika wurde die Hurrikan-Warnung
daraufhin aufgehoben. Es herrsche aber weiter die Gefahr von heftigen
Regenfällen und Sturzfluten, mahnte der Wetterdienst.

In Jamaika waren einige Straßen wegen umgestürzter Bäume oder
Überschwemmungen unpassierbar, wie die Katastrophenschutzbehörde ODPEM meldete.
Zudem seien rund 400.000 Haushalte ohne Strom, hieß es in örtlichen Medien.
Berichte zu größeren Schäden gab es zunächst nicht. Auf Bildern in sozialen
Medien waren umgestürzte Strommasten und abgedeckte Dächer zu sehen.

Ministerpräsident Andrew Holness teilte mit, knapp 500 Menschen seien in
Notunterkünften untergebracht worden. Er hatte zuvor eine landesweite
Ausgangssperre bis 18.00 Uhr (Ortszeit) ausgerufen.

Nicht jeder hielt sich daran - die Zeitung "Jamaica Observer" berichtete von einigen Bewohnern der Hauptstadt Kingston, die im strömenden Regen tanzten.
Holness kündigte den Einsatz von Polizei und Militär nach dem Durchzug des
Hurrikans an, um bei den Sturmfolgen zu helfen und die Ordnung
aufrechtzuerhalten.

Armageddon-ähnliche Zerstörung

"Beryl", der erste Hurrikan der Anfang Juni begonnenen Saison im Atlantik,
hatte sich vergangenes Wochenende innerhalb von weniger als 24 Stunden von einem
Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickelt.

Das Sturmzentrum traf am Montag über der zu Grenada gehörenden Insel
Carriacou auf Land. Dort und auf der nahegelegenen Insel Petite Martinique
wurden laut Regierung 98 Prozent der Gebäude beschädigt oder zerstört. Grenadas
Ministerpräsident Dickon Mitchell sprach von Armageddon-ähnlicher Verwüstung.

Ähnlich hart traf es auch Union Island, das zum Staat St. Vincent und die
Grenadinen gehört.

So früh in der atlantischen Hurrikan-Saison, die ein halbes Jahr dauert, war noch nie ein so starker Sturm registriert worden - nach Angaben des Experten
Philip Klotzbach von der Colorado State University ist "Beryl" der stärkste je
erfasste Atlantik-Hurrikan im Juli. Zwischenzeitlich maß das NHC
Windgeschwindigkeiten um die 270 Kilometer pro Stunde - ab 252 ist die Kategorie
5 erreicht. Im Zuge des Klimawandels macht wärmeres Meereswasser starke
Wirbelstürme wahrscheinlicher.

"Beryl" als Folge der Klimakrise

Mitchell nannte den Hurrikan eine direkte Folge der Klimakrise. Er betonte,
Grenada wolle nicht mehr hinnehmen, dass kleine Inselentwicklungsländer die
Klimafolgen ausbaden und sich für den Wiederaufbau verschulden müssten, während
die hauptsächlich verantwortlichen Staaten nichts täten. Die Europäische Union
sagte Grenada und St. Vincent und den Grenadinen humanitäre Hilfe von insgesamt
450.000 Euro zu.

"Beryl" bewegt sich weiter in westnordwestliche Richtung. Das Sturmzentrum
wird nach den Prognosen des NHC in der Nacht (Ortszeit) knapp südlich an den
Kaimaninseln vorbeiziehen und in der Nacht zum Freitag über der mexikanischen
Halbinsel Yucatán wieder auf Land treffen.

Mexiko bereitet sich auf Hurrikan vor

"Beryl" werde sich voraussichtlich in den nächsten Tagen etwas abschwächen,
aber ein Hurrikan bleiben. In Yucatáns Urlaubsorten laufen Vorkehrungen - aus
Nestern am Strand Playa Delfines in Cancún brachten die Behörden etwa mehr als
10.000 Schildkröteneier in Sicherheit./nk/DP/mis
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HANNOVER RUECK SE NA O.N. 840221 Frankfurt 234,100 05.07.24 11:03:00 -0,300 -0,13% 0,000 0,000 234,000 234,100
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. 843002 Frankfurt 445,000 05.07.24 17:35:57 -5,600 -1,24% 0,000 0,000 452,100 445,000
SWISS RE AG NAM. SF -,10 A1H81M Hamburg 0,000 07.07.24 01:26:52 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 0,000 88,620

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