03.07.2024 05:42:04 - Autoindustrie warnt vor Strafzöllen auf chinesische E-Autos

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Kurz vor dem erwarteten Inkrafttreten vorläufiger EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos warnt der Verband der Automobilindustrie (VDA) vehement vor den Folgen für die heimische Wirtschaft. Die Strafzölle seien weder für die EU noch für Deutschland zielführend, heißt es in einem Eckpunktepapier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Der Verband warnt vor dem "enormen" Schaden, der durch potenzielle Gegenmaßnahmen aus Peking verursacht werden könnte. China ist der größte Automarkt der Welt und war laut VDA im Jahr 2023 für Autos aus Deutschland der drittgrößte Exportmarkt - nach den USA und dem Vereinigten Königreich.

Warnung vor chinesischen Zöllen

Sollten Einfuhrzölle aus Peking auf Fahrzeuge mit einem Motor von mehr als 2,5 Litern Hubraum eingeführt werden, würde dies die Branche hart treffen, so der Lobbyverband. Im Jahr 2023 fiel etwa ein Drittel der aus Deutschland nach China exportierten Fahrzeuge in diese Größenordnung.

Zudem könne durch hohe Steuern nicht das erklärte Ziel erreicht werden, faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten und die heimische Industrie vor unlauteren Praktiken zu schützen. Im Gegenteil: Sie würden den Ausbau der Elektromobilität und damit das Erreichen der Klimaziele erschweren, betont der Verband.

Sicherheitsleistung als Strafzölle

Es wird erwartet, dass die EU-Kommission am Donnerstag die notwendigen Details veröffentlicht, damit die vorläufigen Zölle in Kraft treten können. Wenn das der Fall ist, werden diese ab dem 5. Juli um Mitternacht durch eine Sicherheitsleistung erhoben. Ob die Zölle von bis zu 38,1 Prozent aber tatsächlich einbehalten werden, hängt den Angaben zufolge davon ab, ob mit China eine andere Lösung gefunden werden kann.

Spätestens im November muss von den EU-Staaten entschieden werden, ob auch langfristig Zölle eingeführt werden. In diesem Fall würden die vorläufigen Zölle dann in bestimmten Fällen rückwirkend erhoben.

Die Entscheidung, mit Strafzöllen zu drohen, ging mit einer Untersuchung der EU-Behörde einher, die zum Schluss kam, dass chinesische E-Auto-Produzenten von unfairen Subventionen profitierten. Herstellern in der EU drohten dadurch Schäden.

VDA: Keine Flut an E-Autos aus China erwartet

Derweil rechnet die deutsche Autoindustrie nicht damit, dass chinesische E-Autos den europäischen Markt überschwemmen werden. Deren Anteil am gesamten Pkw-Markt dürfe sich bis 2030 bei etwa fünf bis zehn Prozent einpendeln, schätzt der Verband. Das liege auch an der Markenbindung der Verbraucher, die bei Autos sehr ausgeprägt sei. Zum Vergleich stellt der VDA fest, dass im Jahr 2023 die deutschen Hersteller etwa zehnmal so viele E-Autos in China verkauft haben wie chinesische Produzenten in Deutschland./scr/DP/zb


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BAY.MOTOREN WERKE AG ST 519000 Xetra 87,700 05.07.24 17:37:27 -0,460 -0,52% 0,000 0,000 88,320 88,160
MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. 710000 Xetra 65,470 05.07.24 17:35:28 -0,470 -0,71% 0,000 0,000 65,850 65,940
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. 766403 Xetra 106,850 05.07.24 17:36:56 -0,750 -0,70% 0,000 0,000 107,700 107,600
BYD CO. LTD H YC 1 A0M4W9 Frankfurt 27,560 05.07.24 17:27:26 +0,030 +0,11% 27,640 27,670 27,730 27,530
TESLA INC. DL -,001 A1CX3T Xetra 229,800 05.07.24 17:35:35 +1,150 +0,50% 0,000 0,000 230,850 228,650

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH