19.06.2024 13:53:07 - Elementarschadenversicherung: Bundesjustizminister für Angebotspflicht

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesjustizminister Marco Buschmann lehnt eine verpflichtende Elementarschadenversicherung weiterhin ab, sondern tritt nur für eine Angebotspflicht der Versicherer ein. Der FDP-Politiker sagte am Mittwoch in Berlin, es sei gut, wenn sich Menschen dafür entschieden, Gebäude gegen Hochwasserschäden und andere Elementarschäden abzusichern, und "jeder sollte dafür auch ein Angebot bekommen". Bei Altverträgen sollte dies über eine Möglichkeit, entsprechend aufzustocken, laufen. In Angeboten für Neuverträge sollte eine Elementarschadenversicherung enthalten sein, "die man aber abwählen kann". Diese wäre eine schnelle Lösung, um insgesamt die Abdeckungsquote zu erhöhen.

Von einer Verpflichtung der Eigentümer, eine solche Versicherung abzuschließen, halte er aber nichts, betonte Buschmann, weil dadurch im Einzelfall Menschen gezwungen sein könnten, wegen hoher Versicherungsprämien ihr Elternhaus aufzugeben. Einige Mieterinnen und Mieter könnten bei einer Elementarschadenpflichtversicherung mit einer massiven Erhöhung der Nebenkosten konfrontiert werden.

Argumente, im Falle einer Versicherungspflicht würden die Prämien für alle günstiger werden, wies Buschmann zurück. Er sagte, die Höhe der Prämie richte sich schließlich nach dem jeweiligen Risiko vor Ort.

Die Länder hatten im Streit um die Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung am vergangenen Freitag den Druck erhöht. Der Bundesrat verabschiedete einen Entschließungsantrag, in dem er auf die jüngsten Extremwetterereignisse und Großschadenslagen durch Hochwasser verwies. Darin unterstrich er erneut die dringende Notwendigkeit, "schnellstmöglich eine flächendeckende Elementarschadenpflichtversicherung einzuführen". Ziel müsse es sein, für die Betroffenen eine wirksame finanzielle Absicherung gegen die massiven materiellen Schäden zu schaffen und gleichzeitig die Steuerzahler, die für die Unterstützung nicht abgesicherter Hauseigentümer aufkommen müssten, zu entlasten. Das Thema steht auch auf der Tagesordnung eines Treffens der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an diesem Donnerstag.

Bundesweit ist nur etwa jedes zweite Haus mit einer Elementarversicherung gegen Hochwasser, Schäden durch Starkregen, Erdrutsche oder Schneedruck finanziell abgesichert - obwohl durch den Klimawandel die Risiken steigen. Die Länder hatten die Bundesregierung bereits vor mehr als einem Jahr aufgefordert, einen Vorschlag für eine bundesgesetzliche Regelung zur Einführung einer Pflichtversicherung vorzulegen./abc/DP/mis


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
ALLIANZ SE NA O.N. 840400 Frankfurt 259,000 02.07.24 21:54:01 -4,000 -1,52% 0,000 0,000 262,600 263,000
AXA S.A. INH. EO 2,29 855705 Frankfurt 31,150 02.07.24 17:07:53 -0,230 -0,73% 0,000 0,000 31,210 31,380
HANNOVER RUECK SE NA O.N. 840221 Frankfurt 232,200 02.07.24 15:29:28 -9,000 -3,73% 0,000 0,000 239,600 241,200
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. 843002 Frankfurt 451,800 02.07.24 20:49:28 -17,400 -3,71% 0,000 0,000 468,200 469,200
ZURICH INSUR.GR.NA.SF0,10 579919 Hamburg 0,000 03.07.24 01:25:04 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 0,000 305,800

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH