13.06.2024 11:16:28 - Banken beschließen Giropay-Einstellung zu Ende 2024

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Aus für das gemeinsame Online-Bezahlverfahren Giropay/Paydirekt der deutschen Banken und Sparkassen rückt näher. "Im Rahmen ihrer Gesellschafterversammlung am 12.06.2024 haben die Gesellschafter der Paydirekt GmbH unter Vorbehalt der Zustimmung ihrer entsprechenden Gremien die Einstellung des Zahlverfahrens Giropay zum Ende dieses Jahres beschlossen", teilte eine Paydirekt-Sprecherin am Donnerstag mit. "Abschließende Gremienbeschlüsse hierzu stehen noch aus."

Das im Herbst 2015 als Paypal-Konkurrenz unter der Marke Paydirekt gestartete gemeinsame Angebot hat die Erwartungen in Sachen Reichweite nie erfüllt - weder bei Verbrauchern noch bei Händlern. Das änderte sich auch nicht, als die Deutsche Kreditwirtschaft im Frühjahr 2021 ihre Kräfte bündelte und die Online-Bezahlverfahren Paydirekt, Giropay und Kwitt unter der Marke Giropay zusammenführte.

Die Bereitschaft, weiteres Geld in Paydirekt/Giropay zu investieren, war dem Vernehmen nach angesichts der mauen Erfolgsbilanz gering - zumal derzeit auf europäischer Ebene mit deutscher Unterstützung das Bezahlsystem EPI vorangetrieben wird. Die European Payments Initiative (EPI) wird unter anderen vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sowie von Deutscher Bank und DZ Bank getragen. Gesellschafter der Paydirekt GmbH sind Commerzbank und Deutsche Bank , die DZ Bank für die genossenschaftliche Finanzgruppe sowie die GIZS GmbH & Co. KG für die Sparkassen-Finanzgruppe.

US-Riese Paypal weit vorn

Die deutsche Kreditwirtschaft hatte Paydirekt im Herbst 2015 mehr als dreieinhalb Jahre nach ersten Vorarbeiten an den Start gebracht, um dem US-Riesen Paypal sowie den Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard im boomenden Online-Handel ein heimisches Bezahlangebot entgegenzusetzen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten eine Möglichkeit bekommen, Einkäufe im Internet schnell und einfach per Anbindung an ihr Girokonto zu bezahlen. Die deutsche Kreditwirtschaft warb damit, dass Bezahldaten in diesem Fall bei der Hausbank und auf Servern in Deutschland bleiben.

Noch im April 2024 wurde verkündet, dass der Tankstellenbetreiber Esso als weiterer Händler gewonnen wurde, bei dem per Giropay via Smartphone-App bezahlt werden kann. Währenddessen baute Paypal über die Jahre seine Marktposition in Deutschland aus und kommt aktuell nach eigenen Angaben auf 35 Millionen aktive Kundenkonten hierzulande./ben/DP/ngu


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
Mastercard A0F602 NYSE 437,700 26.07.24 21:01:10 +8,100 +1,89% 437,560 437,940 432,280 429,600
Deutsche Bank Aktiengesellscha 514000 NYSE 15,665 26.07.24 21:00:58 +0,045 +0,29% 15,660 15,670 15,590 15,620
VISA A0NC7B NYSE 259,315 26.07.24 21:01:07 +5,575 +2,20% 259,290 259,340 255,590 253,740
COMMERZBANK AG CBK100 Xetra 15,060 26.07.24 17:35:16 -0,190 -1,25% 0,000 0,000 15,300 15,250
PayPal Holdings A14R7U NASDAQ 57,805 26.07.24 21:01:08 +0,585 +1,02% 57,800 57,810 58,160 57,220

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