25.06.2024 13:15:53 - dpa-AFX: RWE erhält Genehmigung für weitere Windparks in der Nordsee

BORKUM/HAMBURG/ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE kann
mit dem Bau von zwei weiteren Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee
nördlich der ostfriesischen Insel Borkum beginnen. Das zuständige Bundesamt für
Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg erteilte Mitte Juni
entsprechende Planfeststellungsbeschlüsse für die Windparks NC1 und NC2, wie die
Behörde und das Unternehmen am Dienstag mitteilten. Ein
Planfeststellungsbeschluss ist eine Art Baugenehmigung.

Die Windparks NC1 und NC2 zählt RWE zu einer Gruppe von Windparks, die das
Unternehmen Nordseecluster nennt. Insgesamt soll dieses Cluster, das etwa 46
Kilometer nördlich der Insel Borkum entsteht, ausgebaut über eine Kapazität von
1,6 Gigawatt (GW) verfügen. Diese Menge Windenergie reicht laut dem Konzern, um
damit rechnerisch 1,6 Millionen Haushalte zu versorgen.

Rotordurchmesser von Windkraftanlagen größer als der Kölner Dom

Die nun von der Bundesbehörde genehmigten Windparks gehören nach RWE-Angaben zu der ersten Ausbaustufe des Nordseeclusters. Ab kommendem Jahr sollen
insgesamt 44 Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 15 Megawatt (MW)
errichtet werden. Die geplanten Anlagen haben laut BSH einen Rotordurchmesser
von 236 Metern. Zum Vergleich: Der Kölner Dom ist fast 160 Meter hoch. Die
Fertigung der Komponenten ist nach RWE-Angaben bereits angelaufen. Daneben
entstehen auch je eine unbemannte Umspannplattform. Vollständig am Netz sollen
die Windkraftanlagen Anfang 2027 sein.

RWE baute sein Geschäft mit Wind auf See zuletzt aus. Der Essener Konzern
betreibt nach eigenen Angaben 19 Offshore-Windparks - sechs davon vor der
deutschen Küste. "Mit dem Nordseecluster treiben wir den Ausbau der
Offshore-Windenergie weiter voran. Das ist ein gutes Signal für die Energiewende
in Deutschland und für RWE", teilte der Chef von RWE Offshore Wind, Sven
Utermöhlen, mit.

Bundesregierung will Windkraft aus See kräftig ausbauen

Um Klimaziele zu erreichen und um den Bedarf zu decken, der durch den
Ausstieg aus Kohle- und Atomenergie entsteht, soll die Windkraft auf See
deutlich ausgebaut werden. Die Bundesregierung hatte ihre Offshore-Ziele 2022
erhöht und angekündigt, mindestens 30 Gigawatt Windenergie bis 2030 und
mindestens 70 Gigawatt bis 2045 anzupeilen.

Der Präsident des Bundesamtes, Helge Heegewaldt, sagte in einer Mitteilung,
aktuell gebe es eine installierte Leistung in Nord- und Ostsee von etwa 8,6
Gigawatt. "Mit den aktuellen Planfeststellungsbeschlüssen haben wir einen
weiteren Baustein für die Erreichung der Ziele des Windenergie-auf-See-Gesetzes
für einen effizienten Ausbau der Offshore-Windenergie."/len/DP/jha
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