18.06.2024 22:59:09 - dpa-AFX: IDF: Pläne für Offensive im Libanon - Katz droht mit Eskalation

TEL AVIV/BEIRUT (dpa-AFX) - Während sich die USA um eine Waffenruhe zwischen
Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz bemühen, bereitet sich Israels
Armee eigenen Angaben zufolge auf die Fortsetzung der Kämpfe im Norden des
Landes vor. Hochrangige Kommandeure hätten bei einer Lagebeurteilung "operative
Pläne für eine Offensive im Libanon" genehmigt, teilte das Militär am
Dienstagabend mit. Die "Jerusalem Post" schrieb von einer Verschärfung der
Rhetorik.

Israels Außenminister Israel Katz warnte vor einer Eskalation der Spannungen im Norden des Landes. "In einem umfassenden Krieg wird die Hisbollah zerstört
und der Libanon schwer getroffen", schrieb Katz am Abend auf der Plattform X,
ehemals Twitter. "Wir stehen kurz vor dem Moment der Entscheidung, die Regeln
gegen die Hisbollah und den Libanon zu ändern", drohte er.

Zuvor hatte die libanesische Hisbollah-Miliz Luftaufnahmen nach eigener
Darstellung aus Nordisrael veröffentlicht. Die Bilder sollen etwa den Hafen von
Haifa und andere wichtige strategische Orte in der Gegend zeigen und von einer
Drohne aufgenommen worden sein.

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah prahle damit, die Häfen von Haifa gefilmt zu haben und drohe, sie anzugreifen, schrieb Katz weiter. Die Häfen würden von
internationalen Unternehmen aus China und Indien betrieben, betonte der
Außenminister.

Der US-Gesandte Amos Hochstein führte am Dienstag Gespräche im Libanon, um
eine Waffenruhe zwischen Israel und der Schiitenmiliz zu erreichen. Nach
libanesischen Informationen wollte Hochstein der libanesischen Regierung dabei
eine scharfe Warnung der israelischen Seite übermitteln. Benny Gantz,
Ex-Minister im israelischen Kriegskabinett, warnte Hochstein nach
Medienberichten, die Zeit für eine diplomatische Einigung laufe aus.

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor mehr als acht Monaten kommt es
täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der
libanesischen Hisbollah-Miliz im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern. Auf beiden
Seiten gab es dabei Tote. Es herrscht international große Sorge vor einer
gefährlichen Ausweitung des Konflikts./cir/DP/ngu

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