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27.04.2023 19:05:01 - Kreuzfahrtindustrie will 2023 Vor-Corona-Niveau übertreffen

HAMBURG (dpa-AFX) - Die von riesigen Verlusten während der Coronapandemie gebeutelte Kreuzfahrtindustrie will 2023 die Krise endgültig hinter sich lassen. Für den größten europäischen Markt Deutschland erwartet der Branchenverband Clia eine "postpandemische Konsolidierungsphase" und die Rückkehr zu einem soliden Wachstum. "Im Laufe dieses Jahres werden wir das Vor-Corona-Volumen an Passagieren wieder erreichen oder übertreffen", sagte Clia-Deutschland-Chef Helge Grammerstorf am Donnerstag in Hamburg.

Nach Angaben des Verbands wuchs die Nachfrage auf dem deutschen Markt 2022 auf 1,876 Millionen Passagiere. "Das Marktvolumen nähert sich dem Niveau vor Corona mit 2,6 Millionen Passagieren im Jahr 2019 weiter an." Dass der Trend anhält, schließt Clia aus der von nahezu allen Reiseexperten unterstellten aufgestauten Reiselust nach der Corona-Krise. Clia berichtete, eine repräsentative Befragung unter 500 Menschen in Deutschland habe ergeben, dass 56 Prozent der Befragten in den nächsten zwei Jahren eine Kreuzfahrt unternehmen wollten.

Beliebtestes Zielgebiet 2022 war den Angaben zufolge Nordeuropa mit einem Anteil von 40 Prozent, gefolgt von der Mittelmeerregion mit 32 Prozent. Die Nachfrage nach dem Baltikum habe aufgrund der geopolitischen Lage stark abgenommen. Eine Größenordnung von 5 Prozent erreichten Ziele in der Karibik und in Afrika, 9 Prozent die Kanarischen Inseln. Unter dem Strich sei "in allen Bereichen ein deutliches Wachstum zu verzeichnen". Die durchschnittliche Reisedauer lag Clia zufolge mit 8,6 Tagen etwas niedriger als vor Corona (9,1 Tage). Das ermittelte Durchschnittsalter der Passagiere habe mit 47,5 Jahren auf dem niedrigsten Stand der vergangenen Jahre gelegen.

Der Ausbruch der Coronapandemie hatte die zuvor von einem Dauerboom verwöhnte Kreuzfahrtindustrie 2020 zu einer Vollbremsung gezwungen und auch 2021 stark gebremst. Ganze Flotten oder zumindest etliche Schiffe blieben zeitweise im Hafen. Werften litten unter ausbleibenden Neubauaufträgen.

Nach zwei desaströsen Jahren dürfte 2022 für die Industrie global betrachtet zumindest wieder etwas besser gelaufen sein. Die großen Vier - Carnival (mit der deutschen Tochter Aida), Royal Caribbean (Tui -Partner bei Tui Cruises), Norwegian und MSC - fuhren weltweit zusammen aber immer noch knapp 12 Milliarden Dollar Verluste ein, wie sich aus den Geschäftsberichten ersehen lässt. In den beiden Vorjahren waren es 20 beziehungsweise 21 Milliarden Dollar Verlust./kf/DP/nas


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
CARNIVAL PLC DL 1,66 120071 Xetra 12,550 29.05.24 17:35:53 -0,355 -2,75% 0,000 0,000 12,855 12,905
Carnival Corp 120100 NYSE 15,170 29.05.24 20:22:41 -0,480 -3,07% 15,160 15,170 15,200 15,650
Royal Caribbean Group 886286 NYSE 147,860 29.05.24 20:21:13 -2,270 -1,51% 147,810 147,890 148,360 150,130
Norwegian Cruise Line Holdings A1KBL8 NYSE 16,455 29.05.24 20:22:32 -0,105 -0,63% 16,450 16,460 16,330 16,560
TUI AG NA O.N. TUAG50 Xetra 6,492 29.05.24 17:36:24 -0,206 -3,08% 0,000 0,000 6,636 6,698

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