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02.07.2024 06:35:18 - dpa-AFX: ROUNDUP: Selenskyj erwartet stärkere Flugabwehr im Juli

KIEW (dpa-AFX) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet im
Juli eine Stärkung der Flugabwehr in seinem Land gegen die russischen
Luftschläge. Die versprochenen Kampfjets vom Typ F-16 in ausreichender Menge und
Qualität, Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot und Raketen mit größerer Reichweite
hätten auf den Verlauf des Krieges einen entscheidenden Einfluss, sagte
Selenskyj in seiner am Montag in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft.
Die Ukraine könne in diesem Monat noch mehr Schutz ihres Luftraums vor dem
Aggressor Russland erhalten.

Selenskyj fordert seit Monaten mehr Unterstützung durch die westlichen
Verbündeten beim Schutz des Luftraums vor russischen Bomben, Raketen und
Drohnen. Das Land sei auf dem Weg, echte Sicherheit zu erhalten, meine der
Staatschef weiter. Mehrere Staaten haben der Ukraine F-16-Kampfjets versprochen
und auch ukrainische Piloten an den Maschinen ausgebildet. Russland sieht darin
eine neue Eskalationsstufe in dem Krieg.

"Dieser Monat kann der Ukraine mehr Stärke bringen, vor allem beim Schutz
unseres Luftraums und bei der echten Sicherheit für unser Land", sagte er. Dabei
setze das Land vor allem auf die USA als Verbündete.

Selenskyj dankt US-Delegation in Kiew für Hilfe

Bei einem Treffen mit Vertretern des US-Kongresses in Kiew dankte Selenskyj
Washington für die andauernde Hilfe im Abwehrkampf gegen die russische
Aggression. "Es ist sehr wichtig, einen unerschütterlichen Glauben daran zu
haben, dass das Leben diesen russischen Krieg und alle feindlichen Ambitionen
Putins besiegen muss", sagte er. Dafür brauche es nicht nur den Mut der
Ukrainer, sondern auch den der westlichen Partner.

Selenskyj sagte, dass über Grundsatzentscheidungen gesprochen worden sei, um den Besatzern mehr Verluste bei der Logistik und Ausrüstung zuzufügen sowie
Hoffnungen Moskaus auf eine Ausweitung des Krieges zu zerstören. "Für Russland
muss all dies in einer Niederlage enden - und nur dann wird diese ganze Idee von
einem Krieg gegen die Ukraine besiegt werden", sagte Selenskyj.

Der US-Republikaner Mike Turner sagte beim Treffen mit Selenskyj, dass
Washington die Menschen in der Ukraine in ihrem Kampf um Demokratie unterstütze.
Er deutete an, dass auch über mögliche Schläge der ukrainischen Streitkräfte mit
US-Raketen gegen Stellungen auf russischem Staatsgebiet gesprochen worden sei.
Details wurden nicht genannt.

Selenskyj setzt auf zusätzliche Patriot-Lieferungen

Selenskyj sagte, dass die USA nicht nur mit Waffen helfen, sondern auch mit
finanzieller Unterstützung für die Wirtschaft des Landes. Einmal mehr betonte
er, dass das Land vor allem mehr Hilfe bei der Luftverteidigung brauche. "Das
ist extrem wichtig, weil die Patriot-Systeme uns helfen, Leben zu retten und die
Infrastruktur zu schützen. Wir setzen darauf, dass wir zusätzliche Lieferungen
dieser Systeme in der Zukunft erhalten", sagte Selenskyj.

Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als zwei Jahren
gegen den russischen Angriffskrieg. Russland hat seit Beginn der Invasion am 24.
Februar 2022 weite Teile im Osten und im Süden der Ukraine besetzt.

Moskau meldet weitere Gebietseroberungen

Russlands Angriffskrieg in der Ukraine erstarrt mehr und mehr in
Stellungskämpfen. Das russische Militär hat nach eigenen Angaben zwei
Ortschaften im Osten der Ukraine erobert. Einheiten der Gruppierung "West"
hätten die Ortschaft Stepowa Nowoseliwka im Gebiet Charkiw erobert und bessere
Stellungen eingenommen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in seinem
Lagebericht mit. Zudem sei im Gebiet Donezk die Ortschaft Nowopokrowske erobert
worden. Kiew hat den Verlust der beiden Siedlungen offiziell bislang nicht
bestätigt. Von unabhängiger Seite waren die Angaben nicht überprüfbar.

Das dem Verteidigungsministerium in Kiew nahestehende Portal Deepstate hat
die Erfolgsmeldungen aus Moskau hingegen teilweise bestätigt. So wird
Nowopokrowske dort bereits seit geraumer Zeit als besetzt markiert. Die
russischen Truppen sind dort nach dem Fall von Awdijiwka, das die Ukrainer zur
Festung ausgebaut hatten, auf dem Vormarsch.

Stepowa Nowoseliwka nahe der Kleinstadt Kupjansk im Gebiet Charkiw hingegen
ist bei Deepstate noch als unter ukrainischer Kontrolle gekennzeichnet. Die
russische Armee versucht seit Monaten den im Herbst 2022 bei der ukrainischen
Gegenoffensive verloren gegangenen strategisch wichtigen Eisenbahnknoten
zurückzuerobern./mau/DP/zb

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