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16.07.2024 14:48:46 - dpa-AFX: Aktien Frankfurt: Dax leidet weiter unter politischer Unsicherheit

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump als
US-Präsident hat auch am Dienstag das Interesse der Anleger an deutschen Aktien
gedämpft. Der Dax sank am Nachmittag um 0,50 Prozent auf 18.498
Zähler. Er knüpfte so an seine Vortagsschwäche an.

Während der MDax 1,04 Prozent auf 25.421 Punkte einbüßte,
verlor der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 0,6 Prozent. An den
US-Börsen dagegen zeichnete sich nach den Gewinnen vom Vortag ein solider Start
ab.

Von Börsianern wird der sogenannte Trump-Trade als Grund für diese
Bewegungen genannt. Demnach kommt es bei den Anlegern in New York besser an,
dass die Chancen für eine Wiederwahl von Donald Trump nach dem Attentat vom
Wochenende wohl gestiegen sind. Laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann von QC
Partners könnten unter Trump höhere Zölle den Warenaustausch der USA mit Europa
und China massiv beeinträchtigen.

Altmann sieht den Dax aber auch im "üblichen Sommerloch", was sich zuletzt
in besonders niedrigen Umsätzen widergespiegelt habe. Aus dem versuchten
Ausbruch über den seit Mitte Mai gültigen Korrekturtrend ist vorerst ein
Fehlausbruch geworden. Am Freitag war der Leitindex auf das höchste Niveau seit
Anfang Juni gestiegen, weshalb manch ein Börsianer ihn schon auf dem Weg zur
Bestmarke von 18.892 Punkten sah.

Kursverluste gab es bei Versicherern und Automobilwerten. Die Titel der
Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück
verloren bis zu 1,8 Prozent wegen düsterer Branchenvorgaben. In Paris ließ eine
Gewinnwarnung die Aktien des Konkurrenten Scor um ein Viertel
einbrechen.

Größter Dax-Verlierer war aber der Sportwagenbauer Porsche AG
, dessen Aktien um 4,6 Prozent absackten. Autowerte litten
allgemein unter stark eingetrübten Perspektiven an wichtigen Absatzmärkten. Zu
den schon bekannten Problemen in China drohen laut dem Marktbeobachter Andreas
Lipkow zusätzlich noch erschwerte Handelsbeziehungen mit den USA, wenn es zu
einer zweiten Amtszeit von Trump als US-Präsident kommt.

Mit den um zwei Prozent erholten Aktien von Fresenius gab es
im Dax einen klaren Gewinner. Förderlich war hier eine Analystenstudie der
Deutschen Bank. Analyst Falko Friedrichs rechnet mit guten Zahlen zum zweiten
Quartal und stellte in Aussicht, dass der Ausblick leicht angehoben werden
könnte.

Im MDax rückte Hugo Boss im derzeit fragilen Konsumsektor
negativ ins Rampenlicht. Die Aktien setzten ihren Abwärtstrend rapide fort: Mit
einem Kursrutsch um 8,6 Prozent verbuchten sie ein erneutes Tief seit 2021.
Dafür verantwortlich waren enttäuschende Eckdaten zum zweiten Quartal und eine
gekappte Jahresprognose, die noch niedriger angesetzt wurde als befürchtet. Eine
Abstufung durch die Experten von Oddo BHF war die Folge.

Aixtron stand im MDax auf der Positivseite mit einem Anstieg
um 3,7 Prozent. Hier galt ein Folgeauftrag des niederländischen
Halbleiterunternehmens Nexperia als Kurstreiber. Laut einem Händler untermauert
dies eine wieder verbesserte Dynamik bei dem Anlagenbauer im
Siliziumkarbid-Bereich, in dem der Tiefpunkt womöglich durchschritten sei.

Von Anlegern verkauft wurden Stahlwerte, allen voran Salzgitter
mit einem Kursrutsch um 6,2 Prozent. Die US-Bank JPMorgan hatte
die Papiere mit Blick auf die anstehende Quartalsbilanz den Status "Negative
Catalyst Watch" verliehen, weil Analyst Dominic O'Kane mit negativen Nachrichten
rechnet. Er verwies auf sich eintrübende Konjunkturindikatoren und Anzeichen für
eine schwächere Nachfrage.

Im freien Fall blieben die Baywa -Aktien mit fast neun Prozent Minus. Am Vortag waren sie bereits wegen eines notwendig gewordenen
Sanierungsgutachtens eingebrochen. Kaufargumente sind nicht in Sicht. Die
Analysten von Warburg Research und der Privatbank Metzler setzten am Dienstag
ihre Bewertung aus.

Eckert & Ziegler dagegen erklommen mit 5,5 Prozent Plus die SDax-Spitze. Das auf Strahlentechnik spezialisierte Unternehmen hatte am Nachmittag seine
Gewinnprognose für das laufende Jahr angehoben. Vor der Bekanntgabe hatten sie
sich im Minus bewegt.

Am Devisenmarkt wurde der Euro zu 1,0894 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Montag mit 1,0907
Dollar noch knapp über der Marke von 1,09 Dollar festgesetzt.

Am Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,49 Prozent am Vortag auf 2,46
Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,25 Prozent auf 124,96
Punkte. Der Bund-Future legte 0,32 Prozent auf 132,29 Punkte
zu./tih/mis
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
MDAX ® 846741 Xetra 25.196,58 23.08.24 17:50:00 +229,57 +0,92% - - 24.988,98 25.196,58
DAX ® 846900 Xetra 18.633,10 23.08.24 17:50:00 +139,71 +0,76% - - 18.538,87 18.633,10

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