22.05.2024 18:07:43 - dpa-AFX: Aktien Zürich Schluss: SMI schließt kaum bewegt - Warten ist angesagt

ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach den
jüngsten Höhenflügen am Mittwoch einen weiteren Pausentag eingelegt. Der
Leitindex SMI hat sich zwar am Nachmittag wieder etwas weiter von
den am Vortag unterschrittenen 12 000 Punkten wegbewegt, schloß aber am Ende
doch noch knapp 30 Punkte über dem Tagestief. Vor den nach US-Börsenschluss
anstehenden Quartalszahlen von Nvidia und dem
Fed-Sitzungsprotokoll, das weitere Hinweise auf den Zeitpunkt erster
Zinssenkungen durch die US-Notenbank bieten dürften, hielten sich die Börsianer
zurück.

Ansonsten sei die Nachrichtenlage abgesehen von einigen letzten
Quartalsergebnissen recht dünn, so ein Händler. Für etwas Bewegung sorgten am
Nachmittag vor allem die defensiven Schwergewichte, die sich ohne wirkliche
Neuigkeiten leicht verbilligten und den Gesamtmarkt mitzogen. "Diese Woche ist
noch von ein paar letzten Quartalsergebnissen geprägt, danach könnte es für ein
bis zwei Wochen etwas mühsam werden, weil nur noch wenige
Unternehmensnachrichten anstehen, die den Kurs bewegen könnten", so ein Händler.
Es werde spannend sein zu sehen, ob sich die Börsenwelt dann wieder vermehrt auf
die Konjunkturseite konzentriere.

Der Leitindex SMI schloß um 0,36 Prozent tiefer bei 11 958,67 Punkten. Der
SLI, in dem die Gewichtung der einzelnen Aktien gekappt ist, gab um 0,10 Prozent
nach auf 1953,29 Punkte und der breit gefasste SPI um 0,21 Prozent auf 15 963,21
Zähler. Im SLI hielten sich zu Handelsschluss 16 Gewinner und 14 Verlierer
praktisch die Waage.

Als schwächste Werte unter den Blue Chips gingen die beiden Uhren-Titel
Swatch und Richemont (beide -2,1 Prozent) aus dem
Handel. Händler berichteten von einer Schwäche bei den europäischen
Luxusgüteraktien und verwiesen dabei etwa auf die Kursverluste bei den an der
Pariser Euronext kotierten Aktien von Hermes (-4,3 Prozent), LVMH
(-2,3 Prozent) und Kering (-1,3 Prozent).

Zu den schwächsten Werten zählten außerdem Swiss Life (-2,0
Prozent) nach Zahlen zum ersten Quartal. Teilweise hat der Versicherer die
Schätzungen der Analysten klar verfehlt. "Vor allem die Nettoneugeldentwicklung
in der Vermögensverwaltung mit Drittkunden (TPAM) war wirklich sehr
enttäuschend", sagte ein Händler, "aber es ist ja nicht das erste Mal". Immerhin
stütze man sich nun auf die Aussage des Finanzchefs Marco Gerussi, der im
Gesamtjahr TPAM-Nettoneugelder über Vorjahr erwartet.

Die drei defensiven Schwergewichte Roche (GS -1,1 Prozent),
Novartis (-0,8 Prozent) und Nestlé (-0,3 Prozent) zogen den
Gesamtmarkt nach unten, ohne dass Händler dafür einen wesentlichen Grund
ausmachen konnten. Zumindest Nestlé erholten sich allerdings kurz vor dem
Schluss-Gong wieder deutlich und erholten sich aber mit Nestlé zumindest die
schwergewichtigsten Aktien wieder deutlich.

Gefragt waren auf der anderen Seite vor allem Wachstumswerte aus dem
Medtechsektor wie Sonova (+3,6 Prozent) oder Alcon (+2,5 Prozent
auf 82,44 Franken). Letztere haben im Tagesverlauf gar ein neues Rekordhoch bei
83,02 Franken markiert. Beide profitierten von Kurszielerhöhungen, bei Alcon
durch die UBS und bei Sonova durch Vontobel.

Ebenfalls über 2 Prozent gewannen Logitech (+2,8 Prozent) und SGS (+2,3
Prozent). Beide Titel boten am Berichtstag keine News, wurden aber von Vontobel
auf eine neue Liste mit ESG-Favoriten aufgenommen, was jedoch bei anderen neu
aufgenommenen Titeln wie ABB (-0,7 Prozent), Geberit (+0,6
Prozent), Swisscom (-0,4 Prozent) oder Zurich (-0,3 Prozent)
nicht für Freudensprünge zu sorgen schien.

In der zweiten Reihe fielen vor allem Ypsomed (+14,8 Prozent) nach
Jahreszahlen äußerst positiv auf. Der Konzern plant "strategische Optionen" für
den Diabetes-Bereich, um sich auf den Ausbau des Geschäfts mit
Injektionssystemen zu konzentrieren. "Dieser Fokus auf Transportsystem, mit dem
wahrscheinlich irgendwann eine Abspaltung des Diabetesgeschäftes einhergehen
dürfte, wird sehr positiv ausgenommen", sagte ein Händler.

Aufwärts ging es auch für die Aktien von Comet (+8,8 Prozent) nach einer
Unternehmensstudie mit Hochstufung auf "Übergewichten" durch die ZKB. Sie
dürften im Falle positiver Nvidia-Zahlen wohl noch weiter zulegen, sagte ein
Händler. Ebenso sei man mit Blick auf VAT (+1,4 Prozent) und Inficon
(unverändert) gespannt auf das Abschneiden des US-Chipkonzerns
gespannt./tv/jb/AWP/ngu
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
SMI ® 969000 Schweiz 12.044,59 14.06.24 17:30:06 -51,40 -0,42% 12.043,27 12.046,73 12.103,46 12.044,59

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH