04.07.2024 05:49:32 - dpa-AFX: EM 2024: Fußballschuhe aus dem Ofen? Firma punktet mit Aufwärmgerät

KONSTANZ (dpa-AFX) - Darauf schwören viele Fußballprofis: Ein Unternehmen
aus Konstanz hat ein Aufwärmgerät für Fußballschuhe entwickelt. Der ofenähnliche
Kasten wärmt die Schuhe laut Hersteller vor, damit sie sich perfekt an den Fuß
anpassen können. "Das Material wird weicher und geschmeidiger und passt sich der
Fußform an", sagte Alexander May von der Firma k-tech, die das Gerät mit dem
Namen Formbase vor rund 30 Jahren entwickelt hat und weltweit vertreibt. "Der
Einlaufprozess, der oft sehr schmerzhaft sein kann durch Blasen und Druckstellen
wird dadurch beschleunigt." Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Laut "Bild"-Zeitung schwört auch die deutsche Nationalmannschaft, die an
diesem Freitag bei der Europameisterschaft in Stuttgart auf Spanien trifft, auf
den Schuhofen. Fotos zeigen, wie Offensivspieler Leroy Sané seine Fußballschuhe
vor einem Training in den Heizofen packt. Das schönste Kompliment sei die
positive Rückmeldung der Spieler, berichtete May. "Wenn die Spieler anrufen und
sagen, ich brauche das wirklich." Das geschehe etwa, wenn Profis zu Vereinen
ohne Formbase wechseln.

BVB und Leipzig nutzen Schuhofen

Zu den Kunden des Konstanzer Mittelständers gehören Clubs wie Borussia
Dortmund oder RB Leipzig. Auch bei anderen namhaften Vereinen gilt der Ofen als
Geheimtipp gegen Blasen und Druckstellen. Nötig sei das Gerät, weil die Spieler
alle sechs Wochen etwa neue Schuhe bekämen. "Sie laufen regelmäßig neue Schuhe
ein", sagt der 40 Jahre alte May.

Ursprünglich entwickelt wurde der Ofen laut May in den 1990er-Jahren für den Wintersport, "um die thermo-verformbaren Materialien von Ski- oder
Snowboard-Schuhen anzupassen". Im Laufe der Zeit habe sich die Formbase auch bei
anderen Sportarten etabliert - etwa im Radsport, beim Eishockey und im American
Footsball. Mittlerweile werden etwa pro Jahr 500 Geräte verkauft. Seit Gründung
des Unternehmens waren es 30.000 Stück.

75 bis 80 Grad müssen es sein

Ein Kunstlederschuh soll laut Hersteller für drei Minuten in den Ofen.
Volllederschuhe für fünf Minuten, wie May erklärt. Die Temperatur liege bei 75
bis 80 Grad. Danach dürfe der Schuh an den Fuß. Die Formbase funktioniere nicht
viel anders als ein normaler Umluftofen. Im Bedienfeld gebe es eine
Zeitschaltuhr für drei und fünf Minuten. Sobald das Gerät fertig sei, klingle
es.

Der Ofen sei keine Modeerscheinung, sondern funktioniere wirklich, betonte
May. "Nicht jeder hat 1a-Füße, jeder hat irgendwelche Probleme." Mit
Wanderschuhe funktioniere es auch, selbst Businessschuhe könne man mit dem Ofen
in Form bringen. "Bei weichen Laufschuhen macht es keinen Sinn."

Mitbewerber gebe es auf dem Markt bis dato keine. Ein Kopierversuch aus
Asien sei gescheitert. Zwischen 500 und 850 Euro koste ein Gerät. Die Vereine
würden mittlerweile von allein kommen. Der Ofen habe sich bewährt./bak/DP/zb

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