02.02.2024 10:07:03 - dpa-AFX: IWF: Immobilienkrise belastet Chinas Wirtschaft weiter

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die anhaltende Immobilienkrise und eine gedämpfte
Auslandsnachfrage belasten Chinas Wirtschaft. Die Wirtschaft des Landes wird
einer Prognose des Internationalen Währungsfonds zufolge in diesem Jahr
langsamer wachsen als im Vorjahr, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) mit
Sitz in Washington am Freitag mitteilte. Demnach geht der IWF für das Jahr 2024
von einem Wachstum um 4,6 Prozent aus, im Vorjahr lag der Wert noch bei 5,4
Prozent.

Die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft hatte sich nach dem Ende der strikten Null-Corona-Politik wieder erholt. Der Aufschwung sei etwa von der
starken Nachfrage im Inland, einer lockeren Geldpolitik und
Steuererleichterungen getragen worden, so der IWF.

Für die kommenden Jahre prognostiziert der IWF allerdings ein schwächeres
Wachstum. Für das Jahr 2028 geht der Fonds von einem Wachstum um nur noch 3,4
Prozent aus. Eine schwache Produktivität und die alternde Bevölkerung sorgten
für Gegenwind, hieß es. Auch die Inflation soll der Prognose zufolge ansteigen.
Die Risiken mit Blick auf die Aussichten seien allerdings groß, so der IWF. Eine
unerwartet starke Schrumpfung des Immobiliensektors könnte die private Nachfrage
weiter belasten.

Der IWF begrüßte zwar die "kräftige Erholung" Chinas nach der Pandemie,
betonte aber, dass die anhaltende Anpassung auf dem Immobilienmarkt die privaten
Investitionen und das Verbrauchervertrauen weiterhin belasten würde. Der
Immobiliensektor in China ist eine wichtige Stütze des Wachstums. Ein Gericht in
Hongkong hatte zuletzt die Auflösung des hoch verschuldeten Immobilienkonzerns
China Evergrande angeordnet. Peking versucht, den Markt zu
stabilisieren und lockerte etwa die Vorschriften für Wohnungskäufe und Kredite.

Der IWF machte deutlich, dass "marktfreundliche Strukturreformen"
erforderlich seien, um die Risiken mit Blick auf die Prognose zu verringern.
Zusätzliche Mittel für die Fertigstellung von Wohnungen müssten bereitgestellt
werden, und die Regierung müsse Bauträgern helfen, sich an einen kleineren
Immobilienmarkt anzupassen. So solle eine stärkere marktbasierte Preisanpassung
möglich gemacht werden. Generell sei es mit Blick auf die Wirtschaft wichtig,
dass China Handelsbeschränkungen reduziere./nau/DP/stk
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CHINA EVERGRANDE GROUP A2APDK Frankfurt 0,025 26.01.24 20:36:17 -0,003 -10,04% 0,000 0,000 0,025 0,025

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