12.07.2024 15:07:38 - dpa-AFX: POLITIK: Baerbock besucht Senegal und die Elfenbeinküste

BERLIN (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock reist angesichts
drohender weiterer Instabilität der westafrikanischen Sahel-Region nach Senegal
und in die Elfenbeinküste. Beide Länder seien Demokratien und essenzielle
Partner, wenn es um Stabilität und wirtschaftliche Beziehungen in der ganzen
Region gehe, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Thema werde auch
die Migration sein. Zudem soll es um eine Intensivierung der Zusammenarbeit bei
den erneuerbaren Energien gehen. Die Grünen-Politikerin wird von
Wirtschaftsvertretern unter anderem aus diesem Bereich begleitet.

An diesem Montag will Baerbock in der senegalesischen Hauptstadt Dakar mit
dem erst vor kurzem gewählten Präsidenten Bassirou Diomaye Faye sowie ihrer
Kollegin Yacine Fall zusammenkommen. Am Dienstag sind in Abidjan, dem
Regierungssitz der Elfenbeinküste, Beratungen mit Alassane Ouattara sowie
Außenminister Léon Kacou Adom geplant.

Senegal und Elfenbeinküste zwei der wichtigsten Partner in Westafrika

Mit dem Senegal und der Elfenbeinküste besucht Baerbock zwei der wichtigsten europäischen Partner in Westafrika zu einem Zeitpunkt, in dem die Region sich zu
spalten droht. Während sich die Binnenstaaten in der Sahelzone nach
Militärputschen von Europa ab- und Russland zuwenden und den Austritt aus dem
Regionalblock Ecowas erklärt haben, sind die Küstenstaaten weiter an einer
Zusammenarbeit interessiert.

Senegals neuer Präsident mit Mittlerrolle

Eine wichtige Mittlerrolle kommt dem Senegal unter dem neuen Präsidenten
Faye zu - einem 44 Jahre alten ehemaligen Oppositionsaktivisten, der im März von
einer beispiellosen Mehrheit ins Amt gewählt wurde.

Deutschland unterstütze Senegal und die Elfenbeinküste dabei, dass Gewalt,
Instabilität und die Bedrohung durch Terrorismus nicht aus dem Sahel zu ihnen
überschwappe, sagte der Sprecher. Beide Länder seien Vorbilder in der Region.
Bei den Gesprächen werde es auch darum gehen, welche Chancen es für deutsche
Unternehmen gebe und wie mehr Wohlstand durch private Investitionen geschaffen
werden könne.

Migration und Rückführungen Thema

Man werde auch darüber sprechen, wie man mit Migrationsbewegungen und
Rückführungen umgehen und legale Wege nach Europa schaffen könne. Da der Sahel
in Nachbarschaft Europas liege, könnten die Probleme der Region "schnell zu uns
überspringen, zum Beispiel in der Form von irregulärer Migration oder
organisierter Kriminalität", sagte der Sprecher. Auch die wachsende Präsenz
Russlands an der Südflanke der Nato sei ein Problem. Deutschland habe ein
strategisches Interesse an einem sicheren und stabilen Sahel./bk/cpe/DP/mis

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