04.07.2024 20:29:12 - dpa-AFX: SPORT/ROUNDUP/Ernüchternder Wimbledon-Tag: Alle deutschen Damen raus

LONDON (dpa-AFX) - An einem ernüchternden Wimbledon-Tag hat sich ein
deutsches Tennis-Trio vom Rasenklassiker verabschiedet. Die beiden letzten
verblieben deutschen Damen Jule Niemeier und Laura Siegemund schieden ebenso wie
Daniel Altmaier beim wohl berühmtesten Tennis-Turnier der Welt in der zweiten
Runde aus. Alle drei gingen als Außenseiter in ihre Begegnungen und verpassten
Überraschungen.

Damen-Tristesse

Siegemund stemmte sich kämpferisch stark gegen die Niederlage, musste sich
aber trotz einer guten Leistung mit 3:6, 6:3, 3:6 der früheren Wimbledonsiegerin
Jelena Rybakina aus Kasachstan geschlagen geben. Niemeier zog gegen die
Ukrainerin Jelina Switolina mit 3:6, 4:6 den Kürzeren. Damit herrscht bei den
Damen Tristesse statt Festtagsstimmung: Keine Einzelspielerinnen ist in Runde
drei dabei.

Für Altmaier endete der sportliche Höhepunkt der Rasensaison nach einer
Fünf-Satz-Niederlage gegen den Kanadier Denis Shapovalov. Vor dem Auftritt von
Olympiasieger Alexander Zverev steht nur Jan-Lennard Struff in der dritten
Runde. Der Sauerländer bekommt es am Freitag mit dem Ex-US-Open-Sieger Daniil
Medwedew aus Russland zu tun.

Altmaier dennoch nicht unzufrieden

"Es ist schade, gegen Denis direkt in der zweiten Runde zu spielen, gegen
einen, der sich auf Rasen am wohlsten fühlt", sagte Altmaier nach dem 6:7 (3:7),
3:6, 6:1, 7:6 (7:3), 4:6 in der tags zuvor verlegten Partie gegen den
Wimbledon-Halbfinalisten von 2021.

"Ich denke, ich habe mir meine Chancen erarbeiten können, das Match zu
gewinnen. Ich weiß nicht, warum ich unzufrieden sein sollte", bilanzierte der
25-Jährige: "Ich habe in fünf Sätze gewonnen und in fünf Sätzen verloren gegen
einen, der hier Halbfinale gespielt hat. Ich habe eine lange Karriere vor mir.
Die Matches werden mir helfen."

Nach dem verlorenen zweiten Durchgang agierte Altmaier offensiver, gewöhnte
sich an das Tempo und fand besser in seinen Rhythmus. Altmaier glich gegen den
wankelmütigen Linkshänder aus Kanada nach Sätzen aus, konnte den Schwung aber
nicht für sich nutzen. Zum Auftakt war Altmaier sein erster Sieg im
Wimbledon-Hauptfeld gelungen.

Für Niemeier endete der Rasenklassiker zwei Jahre nach ihrem
Viertelfinaleinzug zum zweiten Mal nacheinander in der zweiten Runde. Anfang des
zweiten Satzes holte Niemeier ein Notizbuch hervor und las etwas auf Zetteln
nach, sie musste aber nach 75 Minuten ihrer Gegnerin Switolina gratulieren. 34
leichtere Fehler waren zu viel.

Tennisstar Djokovic muss sich steigern

Der serbische Tennis-Topstar Novak Djokovic vermied vor seiner auf der
Tribüne zuschauenden Familie einen fünften Satz und machte mit Mühe den Einzug
in die dritte Runde perfekt. Bei seinem zweiten diesjährigen Auftritt an der
Londoner Church Road gewann der 37-Jährige gegen den 15 Jahre jüngeren Briten
Jacob Fearnley 6:3, 6:4, 5:7, 7:5.

Der Rekord-Grand-Slam-Turniersieger musste zwei Tage nach seinem
problemlosen Einstieg in den Rasenklassiker den ersten Satzverlust hinnehmen und
wirkte gegen den britischen Wildcard-Inhaber auch danach angreifbar. In dieser
Form dürfte es nicht für seinen angestrebten achten Wimbledon-Titel reichen.
Fearnley ist nur die Nummer 277 der Welt.

"Er hat mich arbeiten lassen", sagte Djokovic: "Ich hatte wahrscheinlich im
vierten Satz etwas Glück. Dieses Match hätte es wahrscheinlich verdient gehabt,
in den fünften Satz zu gehen. Aber ich bin glücklich, dass es nicht so gekommen
ist."

Am Samstag kämpft Djokovic nun gegen Alexei Popyrin aus Australien um das
Erreichen des Achtelfinales. "Körperlich habe ich mich okay gefühlt", sagte
Djokovic und gab Entwarnung. Nach seinem Rückzug von den French Open war er
Anfang Juni am Knie operiert worden. Trotz der kurzen Rehazeit entschied sich
der Weltranglisten-Zweite für einen Wimbledon-Start und strebt seinen 25.
Grand-Slam-Titel an./puk/DP/he

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