03.07.2024 16:49:58 - dpa-AFX: ROUNDUP 3: Gefährlicher Hurrikan 'Beryl' zieht auf Jamaika zu

(neu: mehr Details und Hintergrund)

KINGSTON (dpa-AFX) - Jamaika bekommt den sich nähernden schweren Hurrikan
"Beryl" zu spüren. Die Ausläufer des gefährlichen Wirbelsturms verursachen seit
der Nacht Regen auf der Karibikinsel. Im Laufe des Tages werde das Sturmzentrum
über Jamaika oder nah daran vorbeiziehen, teilte das US-Hurrikanzentrum NHC mit.
Es sei mit lebensbedrohlichem Wind und einer Sturmflut zu rechnen. "Beryl" ist
den Angaben zufolge mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 230
Kilometern pro Stunde ein Hurrikan der zweitstärksten Kategorie 4 von 5. Im
Südosten der Karibik hat er bereits eine Spur der Verwüstung hinterlassen.

Jamaikas Ministerpräsident Andrew Holness erklärte am Dienstagabend das Land für sieben Tage zum Katastrophengebiet. Zudem gelte am Mittwoch zwischen 6 und
18 Uhr eine landesweite Ausgangssperre, sagte er in einer Ansprache. Die
Flughäfen von Kingston und Montego Bay wurden vorerst geschlossen.

Nahezu komplette Zerstörung auf mehreren Inseln

"Beryl", der erste Hurrikan der Anfang Juni begonnenen Saison im Atlantik,
hatte sich am Wochenende innerhalb von weniger als 24 Stunden von einem
Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickelt. Das Sturmzentrum traf
am Montag über der zu Grenada gehörenden Insel Carriacou auf Land.

Dort und auf der nahegelegenen Insel Petite Martinique seien 98 Prozent der
Gebäude beschädigt oder zerstört, sagte am Dienstagabend der Koordinator von
Grenadas Katastrophenschutzbehörde Nadma, Terence Walters, auf einer
Pressekonferenz. Zahlreiche Bäume und Strommasten seien umgestürzt, es gebe
weder Strom noch Wasser noch Handyempfang. Auch die gesamte Vegetation auf
Carriacou sei zerstört, sagte Ministerpräsident Dickon Mitchell.

"Beryl" eine "direkte Folge der Klimakrise"

"Dieser Hurrikan ist eine direkte Folge der Klimakrise, an deren vorderster
Front Grenada, die Karibik und andere kleine Inselentwicklungsländer stehen",
betonte er. Grenada werde vor der internationalen Gemeinschaft
Klimagerechtigkeit fordern. Man werde nicht mehr akzeptieren, Jahr für Jahr
wiederaufbauen und dafür Kredite aufnehmen zu müssen, während die für die Krise
verantwortlichen Staaten untätig blieben.

Carriacou hat rund 6000 Einwohner, Petite Martinique etwa 900. Besonders
betroffen war auch die rund 5000 Bewohner zählende Union Island, die zum Staat
St. Vincent und die Grenadinen gehört. Dort wurde nach Angaben der Regierung
rund 90 Prozent der Infrastruktur beschädigt. Grenada meldete bisher drei
Todesfälle infolge des Sturms, Venezuela zwei und St. Vincent und die Grenadinen
einen.

Historischer Sturm

So früh in der Hurrikan-Saison, die ein halbes Jahr dauert, war noch nie ein so starker Sturm registriert worden - nach Angaben des Experten Philip Klotzbach
von der Colorado State University ist "Beryl" der stärkste je erfasste
Atlantik-Hurrikan im Juli. Zwischenzeitlich maß das NHC Windgeschwindigkeiten um
die 270 Kilometer pro Stunde - ab 252 ist die Kategorie 5 erreicht. Im Zuge des
Klimawandels macht wärmeres Meereswasser starke Wirbelstürme wahrscheinlicher.

Das Sturmzentrum wird den Prognosen zufolge ab der Nacht zum Donnerstag über oder nahe an den Kaimaninseln vorbeiziehen. Am Freitag werde es sich der
mexikanischen Halbinsel Yucatán nähern./nk/DP/jha
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
HANNOVER RUECK SE NA O.N. 840221 Xetra 232,600 05.07.24 17:37:17 -1,400 -0,60% 0,000 0,000 233,700 232,600
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. 843002 Xetra 445,600 05.07.24 17:35:24 -4,600 -1,02% 0,000 0,000 449,400 445,600
SWISS RE AG NAM. SF -,10 A1H81M Hamburg 0,000 06.07.24 21:25:56 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 0,000 88,620

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