07.07.2024 15:24:45 - dpa-AFX: SPORT/Nachwuchs im Motorrad-Rennsport: Ermutigende Anzeichen

HOHENSTEIN-ERNSTTHAL (dpa-AFX) - Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club
(ADAC) sieht sich bezüglich der Nachwuchsförderung im Motorrad-Rennsport auf dem
richtigen Weg. "Es gibt erste Anzeichen, die Hoffnung machen", sagte
Motorsportchef Thomas Voss am Rande des WM-Laufs auf dem Sachsenring der
Deutsche Presse-Agentur. Er verwies unter anderem auf sechs junge Piloten aus
Deutschland, die in dieser Saison im Northern Talent Cup an den Start gehen -
einem vom ADAC, Honda und der MotoGP-Vermarktungsgesellschaft Dorna geförderten
Programm für Nachwuchsfahrer.

"Auch die Starterzahlen im Mini- und Pocket-Bike-Bereich steigen, da ist
Aufbruchstimmung zu spüren", sagte Voss, der die 2023 gewählte Herangehensweise
des ADAC für alternativlos hält. "Es gibt keinen anderen Weg. Klar, der Weg ist
lang, das ist uns klar. Schon übermorgen Ergebnisse zu sehen, das ist nicht zu
erwarten. Aber man darf positiv gestimmt sein."

Erstmals seit 1950 kein deutscher Stammpilot

Seit etwas mehr als einem Jahr arbeitet der ADAC auch mit MotoGP-Testfahrer
Stefan Bradl zusammen. Die Unterstützung dieser nationalen Stars sei ein
wichtiger Punkt, so Voss weiter. "Wir brauchen Fahrer, die sich engagieren und
nicht nur kritisieren. Die Bereitschaft ist inzwischen aber da und es ist noch
nicht zu spät."

Dennoch ist in dieser Saison zum ersten Mal seit 1950 kein deutscher
Stammpilot in der Motorrad-WM vertreten. "Manchmal muss man erst ganz unten
ankommen, um zu sehen, dass man etwas tun muss", sagte Voss. Das Gastspiel in
Sachsen möchten er und seine Kollegen nutzen, um den Kontakt zu den
Motorrad-Herstellern zu intensivieren. "Wir versuchen, sie in das
Motorsport-Team Germany einzubinden", so Voss.

Sollten diese Gespräche Früchte tragen, könnte der Förderkader davon
profitieren und in Zukunft einen Blick hinter die Kulissen erhalten, sich
regelmäßig mit erfahrenen Piloten austauschen oder Tests an Simulatoren
absolvieren. Das Ziel ist es laut Voss, "in zwei, drei Jahren" wieder einen
deutschen Moto3-Stammpiloten zu stellen./wma/DP/he

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