15.05.2024 12:46:52 - dpa-AFX: ROUNDUP: HHLA schreibt Verlust im ersten Quartal - Prognose bestätigt

HAMBURG (dpa-AFX) - Gestörte Lieferketten und die schwächelnde Konjunktur
haben dem Hafenlogistiker HHLA im ersten Quartal einen Verlust
eingebrockt. Das Umfeld sei von andauernden Krisen und zunehmenden
geopolitischen Spannungen geprägt, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg
mit. Zudem führte der militärische Konflikt im Roten Meer zu Jahresbeginn laut
HHLA zu deutlichen Verspätungen und Ausfällen von Schiffen in den europäischen
Häfen. Dies habe sich auf den Hinterlandverkehr ausgewirkt. Der Vorstand
bestätigte dennoch seine Jahresprognose.

Der Umsatz bewegte sich mit rund 364 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging jedoch um fast ein Viertel auf 17,4
Millionen Euro zurück. Unter dem Strich stand gar ein Verlust von 1,1 Millionen
Euro nach einem Gewinn von 2,8 Millionen ein Jahr zuvor.

Für 2024 erwartet die HHLA-Spitze weiterhin einen moderaten Umsatzanstieg
und ein Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 85 bis 115 Millionen
Euro.

Die HHLA hat drei Standbeine: Den Containerumschlag in ihren Terminals, den
Containertransport sowie die Immobiliensparte. Beim Containerumschlag
verzeichnete das Unternehmen in den ersten drei Monaten einen Anstieg um 3,3
Prozent auf knapp 1,5 Millionen Standardcontainer (TEU). Das Ergebnis vor
Steuern und Zinsen stieg um 87,3 Prozent auf 10,7 Millionen Euro.

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verbuchte dagegen in den ersten drei Monaten einen leichten Umsatzrückgang auf 354,9 Millionen Euro sowie einen
Nettoverlust von 3,4 Millionen Euro. Der Containertransport ging um 5,5 Prozent
auf 386 000 TEU zurück.

Die Umsatzerlöse bei den HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt
und auf dem Fischmarktareal wiederum sanken den Angaben zufolge um 2,0 Prozent
auf 11,4 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern und Zinsen um 17,0 Prozent auf
3,6 Millionen Euro.

Vergangenes Jahr hatte das Unternehmen sein schlechtestes Ergebnis seit fast 15 Jahren verbucht. Um den Hafen und vor allem den Containerumschlag zu
stabilisieren, will Hamburgs rot-grüner Senat beim größten Umschlagunternehmen -
dem Hafenlogistiker HHLA - die Reederei MSC an Bord holen.

So sollen die Stadt und die italienische Mediterranean Shipping Company
(MSC) mit Sitz in Genf die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) künftig als
Gemeinschaftsunternehmen führen, bei dem die Stadt eine Mehrheit von 50,1
Prozent hält. Bislang gehören der Stadt rund 70 Prozent der börsennotierten
HHLA.

Neben einer Erhöhung des Eigenkapitals der HHLA um 450 Millionen Euro ist
geplant, dass MSC das Ladungsaufkommen bis 2031 auf eine Million
Standardcontainer im Jahr steigert. Gegen den Deal gibt es erhebliche
Widerstände vor allem von Hafenarbeitern, Betriebsräten, der Gewerkschaft Verdi
und von der Opposition in der Bürgerschaft. Über das Geschäft soll das Parlament
voraussichtlich Ende Mai abschließend entscheiden./lew/klm/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
HAMBURG.HAFEN LOG.A-SP NA A0S848 Xetra 17,300 29.05.24 09:17:09 -0,140 -0,80% 17,360 17,460 17,300 17,440

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH