20.06.2024 10:37:34 - dpa-AFX: POLITIK: Hochschulabschluss hängt stark vom Elternhaus ab

WIESBADEN (dpa-AFX) - Kinder von Akademikern haben deutlich häufiger einen
Hochschulabschluss als diejenigen von Nicht-Akademikern. Mehr als die Hälfte (56
Prozent) der Erwachsenen im Alter von 25 bis unter 65 Jahren, von denen
mindestens ein Elternteil einen Hochschulabschluss hatte, verfügte 2021 selbst
über einen Hochschulabschluss, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag
mitteilte.

In dieser Bevölkerungsgruppe war die Hochschulabschlussquote damit dreimal
so hoch wie bei jenen Menschen, deren Eltern maximal einen beruflichen Abschluss
oder die Hochschulreife hatten (19 Prozent) und fast fünfmal so hoch wie bei
Menschen mit formal gering qualifizierten Eltern (12 Prozent).

Als formal gering qualifiziert gilt nach Angaben des Bundesamtes, wer weder
über einen beruflichen Abschluss noch die Hochschulreife, sondern maximal über
einen Haupt- oder Realschulabschluss verfügt. 2022 traf das auf 2,8 Millionen
Menschen (17 Prozent) im Alter von 25 bis unter 65 Jahren in Deutschland zu.
Kinder von formal gering qualifizierten Eltern waren im Erwachsenenalter demnach
zu 40 Prozent selbst formal gering qualifiziert.

Unterschiede im Bildungsstand der Bürgerinnen und Bürger zwischen 25 und 65
Jahren zeigten sich auch mit Blick auf deren Einwanderungsgeschichte,
berichteten die Statistiker. In Deutschland geborene Nachkommen von zwei
zugewanderten Eltern hatten im Jahr 2022 zwar seltener einen Hochschulabschluss
(19 Prozent) als Menschen ohne Einwanderungsgeschichte (25 Prozent) und waren
häufiger formal gering qualifiziert (23 Prozent gegenüber 10 Prozent). Diese
Unterschiede ließen sich jedoch vollständig durch den im Durchschnitt
niedrigeren Bildungsstand der zugewanderten Eltern erklären, erklärte das
Bundesamt weiter./mba/DP/mis

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