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Welche Kosten/Gebühren sind zu beachten?

Beim Kauf von Zertifikaten fallen zwei unterschiedliche Arten von Gebühren an. Nämlich zum einen die einmaligen Kosten und zum anderen in die regelmäßig wiederkehrenden Kosten.

Zu den regelmäßigen Kosten gehören vor allem die quartalsweise oder jährlich erhobenen Strukturierungs-Gebühren. Sie entsprechen den beispielsweise bei Investmentfonds anfallenden Management-Gebühren und werden wie diese innerhalb des Zertifikats verrechnet. Der Anleger muss also kein zusätzliches Kapital aufbringen, sondern ihm wird quasi ein Teil der erzielten Wertsteigerung wieder abgezogen. Das gilt im übrigen auch dann, wenn der Emittent nicht explizit auf eine entsprechende Gebühr hinweist. In diesen Fällen erfolgt die Verrechnung häufig über eine eingeschränkte oder ganz unterlassene Weitergabe von anfallenden Nebeneinkünften, etwa aus Dividenden oder Zinsen.

Wichtig ist, dass diese Gebühren in aller Regel auch dann fällig werden, wenn gar keine Wertsteigerung erzielt wurde. In diesem Fall vergrößert sich also der erlittene Verlust, wobei der Abschlag absolut gesehen dann allerdings geringer ausfällt als nach einem Kursanstieg. Das folgt daraus, dass die ausgewiesenen Gebühren stets als "prozentualer" Anteil des Gesamtwertes ermittelt werden. Das heißt, der absolute Betrag fällt um so höher aus, je stärker der Kurs des Zertifikats ansteigt.

Gebühren dieser Art werden allerdings nicht bei allen Zertifikaten erhoben, sondern üblicherweise nur bei Produkten mit unbeschränkter Laufzeit, bei denen auch tatsächlich ein regelmäßiger Aufwand beim Emittenten entsteht.

Demgegenüber fallen die einmaligen Kosten immer an. Sie verteilen sich auf die normalen Bankspesen, die ein Anleger für den Erwerb eines Wertpapiers zu bezahlen hat und deren Höhe von den jeweiligen Konditionen der depotführenden Bank abhängt. Hinzu kommen die vom Zertifikate-Anbieter selbst erhobenen Gebühren. Sie können, wie bei Investmentfonds, in Form eines Ausgabeaufschlages (vor allem bei neu aufgelegten Produkten) erhoben werden oder - dann aber meist in geringerem Umfang - über die so genannte Geld-Brief-Spanne.

Sie basiert darauf, dass die Zertifikate-Anbieter für alle ihre Produkte stets zwei unterschiedliche Preise nennen, zu denen Anleger diese handeln können. Der sogenannte Geldkurs gibt an, zu welchem Preis die Bank das Zertifikat zurücknimmt. Der Brief-Kurs zeigt an, zu welchem Preis der Anleger das Zertifikat erwerben kann. Dieser zweite Preis liegt in der Regel etwas höher als der erste, was letztlich nichts anderes bedeutet, als dass die Bank zu jedem Zeitpunkt etwas mehr für ein Zertifikat verlangt, als sie für das selbe Zertifikat zu zahlen bereit wäre. Auch dies entspricht im Grunde, der von anderen Anlageformen bekannten Handhabe des "Ausgabeaufschlags", wobei die Differenz zwischen den beiden Handelskursen in der Regel deutlich geringer ist als dies üblicherweise für derlei Ausgabegebühren gilt.

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