Wer begibt Optionsscheine?

Optionsscheine wurden bis in die späten 90er Jahre von Unternehmen hauptsächlich als Instrument zur Unternehmensfinanzierung eingesetzt. Dabei kombinierten sie Anleihen mit Optionsscheinen zu einer so genannten Optionsanleihe. Der anhängende Optionsschein berechtigt den Inhaber der Anleihe dazu, Aktien des Unternehmens zu einem festgelegten Kurs zu beziehen. Nach dem Beginn der Optionsfrist kann der Anleger die Optionsscheine quasi von der Optionsanleihe getrennt handeln.

Einen hohen Bekanntheitsgrad erreichten Optionsscheine vor allem durch japanische Unternehmen, die in den Boomjahren der japanischen Börse in den 80er Jahren Optionsanleihen dazu nutzten, um sich zu recht niedrigen Zinsen Fremdkapital zu leihen. Durch die Emission dieser Anleihenform erhielten sie auf der anderen Seite Eigenkapital, falls der Anleger die Option ausübte und zu relativen hohen Kursen Aktien des Unternehmens bezog.

Es gibt allerdings heute noch Unternehmen, die Optionsscheine ohne einen Bezug zu einer Anleihe als Eigenemission auf den Markt brachten. Ein Beispiel ist das Medienunternehmen EM.TV. Allerdings finden sich heute auf dem Kurszettel tatsächlich nur noch wenige reine Optionsscheine.

Eindeutig in der Überzahl sind gedeckte Optionsscheine (Covered Warrants), die von Banken oder Finanzdienstleistern herausgegeben werden. Die Covered Warrants oder auch gedeckten Optionsscheine werden entweder auf existierende Bestände der Bank begeben, oder der Optionsschein wird durch parallele Sicherungsgeschäfte in dem bestreffenden Wert wie eine Aktie, einen Index, Rohstoff oder Währung am Terminmarkt abgesichert. Zur Zeit werden mehr als 24000 Optionsscheine von 22 Emittenten an dem Derivate-Segment Euwax der Börse Stuttgart notiert.

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