Was ist ein Spread?

Die Emissionshäuser stellen für ihre eigenen Produkte ständig An- und Verkaufskurse - auch vor und nach den offiziellen Börsenzeiten -, zu denen der Investor auch handeln kann. Diese Preise werden auch als Geld- und Brief-Kurs bezeichnet. Der Geldkurs ist der Ankaufkurs und der Briefkurs ist der Kurs, zu dem der Emittent sein Optionsschein anbietet. Die Spanne zwischen Geld- und Briefkurs wird Spread (englisch Spanne, Spreizung) genannt.

Die Emissionshäuser richten diesen Spread nach den Geld- und Briefkursen der Basiswerte an den Terminmärkten oder den Börsen aus. Dort ist dieser Spread abhängig von der aktuellen Schwankungsfreudigkeit des Wertes und von den Handelsvolumina.

Man unterscheidet drei Formen von Spreads:

Absoluter Spread

Den Differenzbetrag zwischen Geld- und Briefkurs wird absoluter Spread genannt. Er errechnet sich einfach durch Subtraktion des Geldkurses vom Briefkurs. Aussagekraft der absoluten Spreads im Vergleich zwischen Produkten verschiedener Emittenten macht nur Sinn, wenn das Bezugsverhältnis berücksichtigt wird.

Absoluter Spread = Geldkurs - Briefkurs


Homogenisierter Spread

Mehr Aussagekraft beim Vergleich der Zertifikate unterschiedlicher Anbieter hat der homogenisierte Spread. Dabei wird der Spread auf eine volle Einheit des Basiswerts umgerechnet.

Homogenisierter Spread = Geld - Briefkurs/Bezugsverhältnis


Spread in Prozent des Briefkurses

Für Trader entscheidet ein möglichst kleiner Spread über die Höhe des Gewinns. Um abschätzen zu können, um wie viel Prozent ein Optionsschein bezogen auf den Briefkurs steigen muss, damit er den Spread aufgeholt hat und den Break even erreicht, ist die Kennzahl Spread in Prozent des Briefkurses wichtig. Je geringer der Abstand, um so besser.
Der Spread errechnet sich wie folgt:

Spread in % des Briefkurses = (absoluter Spread/Briefkurs)*100


Da es sich bei Optionsscheinen nicht um Einzelprodukte handelt, drückt auf der anderen Seite der Wettbewerb unter den Emittenten und die Vergleichbarkeit der Produkte über Finanzportale wie Finanztreff.de auf den Spread. Denn jeder Emittent versucht durch einen möglich engen Spread sein Produkt so attraktiv wie möglich zu machen. Kommt es dagegen zu Sondersituation ist der Anleger gut beraten, seine Order über die Präsenzbörsen zu leiten. Diesen gegenüber haben sich die Emissionshäuser verpflichtet, nicht nur bestimmte Positionsgrößen zu stellen, sondern auch bestimmte Spreads einzuhalten.

In Sondersituationen wie die Veröffentlichung von Unternehmensdaten, Wirtschaftszahlen oder Zinsschritten der Notenbanken können die Emissionshäuser diesen Spread schon einmal ausweiten, weil es an den Terminmärkten zu starken Kursausschlägen kommt.

Ein besonders niedriger Spread ist der erste Schritt zu einem Handelsgewinn. Kauft der Anleger einen Optionsschein, beginnt er seinen Trade naturgemäß mit einem Verlust. Denn das Emissionshaus kauft den Optionsschein im gleichen Augenblick ja nur zu einem niedrigeren Kurs zurück. Den Abstand von Verkaufs- zu Ankaufskurs (Spread) muss der Anleger also erst einmal aufholen, um dann letztlich in die Gewinnzone zu kommen. Daher muss der Anleger schon bei der Auswahl des Optionsscheins auf einen möglichst engen Spread achten.

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