Was bedeutet Volatilität?

Eine der wichtigsten Einflussgrößen auf die Preisentwicklung eines Optionsscheins ist sicherlich die Volatilität. Die Volatilität ist ein Maß für die Schwankungsbreite eines Wertpapiers, einer Währung oder eines Index. Anleger wie die Profis in den Banken beschäftigen sich intensiv mit den zu erwartenden Kursschwankungen des Marktes. Denn die zukünftige Kursbewegung des Wertes entscheidet über Gewinn oder Verlust.
Eine hohe Volatilität bedeutet, dass der Wertpaperkurs stark schwankt. Je höher die zu erwartende Schwankung, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Optionsschein für den Anleger vorteilhaft entwickelt. Daher sind sie bereit, einen höheren Preis für den Optionsschein zu akzeptieren. Bei nur geringen Kursschwankungen sinkt die "Vola" und damit fällt der Preis des Optionsscheins. Daher wird in jeden Warrant-Preis auch die Volatilität eingepreist.

Die Spezialisten unterscheiden zwischen einer historischen und einer impliziten Volatilität.

Historische Volatilität

Die Historische Volatilität wird aus den historischen Kursen des Basiswerts berechnet. Es handelt sich um die durchschnittliche Schwankungsbreite von Preisen einer Aktie oder eines Index während eines bestimmten Zeitraums in der Vergangenheit.

Implizite Volatilität

Die implizite (enthaltene) ist die aktuelle im Optionsschein-Preis enthaltene und vom Markt erwartete Volatilität. Liegt die implizite Volatilität, also die erwarteten Schwankungen, über der historischen Volatilität, ist der Optionsschein im Vergleich zu einem aus der Optionsscheintheorie abgeleiteten theoretischen Wert eher teuer.

Wichtig für die Anlage-Strategie:

Kommt Fantasie in eine Aktie, wird von den Anlegern aber auch von den Profis angenommen, dass die Aktie bald viel stärker schwankt. Damit steigt die Volatilität und der so genannte Zeitwert, selbst wenn der Kurs der Aktie zunächst auf der Stelle tritt.

Beruhigt sich der Kurs des Basiswerts oder stagniert er, ist mit sinkenden Volatilitäten zu rechnen. Das beeinflusst die Wertentwicklung des Warrants negativ. Denn der Zeitwert des Optionsscheins verliert durch das nahende Laufzeitende und durch die sinkende Volatilität.

Volatilitätsbarometer

Zur Abschätzung der Volatilität der DAX-Optionsscheine eignet sich der Blick auf den so genannten VDAX. Er gibt die Volatilitätserwartungen aller Anleger für alle DAX-Optionen an der Terminbörse EUREX wieder. Letztlich orientieren sich die Emissionshäuser bei der Stellung der Optionspreise an den Vorgaben der Terminbörse. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass der VDAX bei langsam steigenden DAX-Kursen fällt. Sinkt der DAX dagegen, steigt die implizite Volatilität sprich der VDAX an. Da die Profis ihre Erwartung in die Optionskurse einpreisen, gilt der VDAX auch als Stimmungsindikator oder auch als Sorglosigkeits-Indikator. Je optimistischer die Profis sind, um so geringer ist die implizite Volatilität, erwarten sie fallende Kurse, steigt die implizite Volatilität an.

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