Exotische Optionsscheine funktionieren teilweise vollkommen anders als normale Call- oder Put-Optionsscheine. Sie sollen es dem Anleger ermöglichen, seine Markterwartung mit speziellen Optionsscheinen exakter und zielgerichteter zu verfolgen und umzusetzen. So kann man mit exotischen Optionsscheinen beispielsweise auch an seitwärts bewegenden Märkten verdienen oder bei nur mäßigen Kursbewegungen höhere Renditen erzielen als mit üblichen Call- oder Put-Optionsscheinen. Jede exotische Optionsscheinkonstruktion ist meistens aber auch an diverse Bedingungen geknüpft, daher sollte der Anleger nie einen exotischen Optionsschein kaufen ohne vorher genau verstanden zu haben, wie dieses Produkt funktioniert und wie sich der Auszahlungsbetrag errechnet.
Ein Problem bei vielen exotischen Optionsscheinen ist, dass der innere Wert eines Optionsscheins für den Privatanleger oft nur schwer herauszufinden ist und die Emittenten keine entsprechenden Daten über den Optionsschein veröffentlichen. Dieses Problem tritt z.B. bei Range-Konstruktionen auf, die einen Wert in Form von Gutschriften während der Laufzeiten ansammeln. Die Funktionsweise der exotischen Optionsscheine beruht in den meisten Fällen auf dem gleichzeitigen Kauf und/oder Verkauf von verschiedenen Optionen. Da es dem Optionsscheinkäufer nicht möglich ist, selbst Optionen zu handeln sind seine Kombinationsmöglichkeiten auf den gleichzeitigen Kauf von verschiedenen Optionsscheinen beschränkt. Mit den exotischen Optionsscheinen bietet der Emittent dem Anleger die Möglichkeit diese Kombinationen mit Hilfe des exotischen Optionsscheinprodukts nachzubilden, auch ohne dafür an einer Terminbörse handeln zu müssen. |